Am 30. Juli 2017 war Franco Foda noch Trainer bei Sturm Graz. An diesem Sonntag tauschte er im Happel-Stadion gegen die Austria nach 80 Minuten den damals 17 jährigen Romano Schmid ein. Sechs Minuten traf der Youngster zur 3:1-Führung der Grazer, die 3:2 gewannen. Das blieb bis heute ein Rekordtor. Kein anderer war bei seinem ersten Bundesligator so jung wie Schmid. Ein Jahr später war die Grazer Bühne dem Youngster zu klein, Meister Red Bull Salzburg musste es sein. Als ihn dort Trainer Marco Rose im ersten halben Jahr nicht entsprechend forcierte, suchte der Steirer wieder das Weite. Seinem Berater Thomas Böhm gelang es überraschend, einen Abnehmer in der deutschen Bundesliga zu finden: Werder Bremen kaufte ihn im Jänner 2019 um eine Million Ablöse, verlieh ihn ein Monat später für eineinhalb Jahre nach Wolfsberg. Sonntag spielte Schmid bei Werder erstmals vor (Bild oben) vor und sorgte beim Debüt im weißen Dress mit der Rückennummer 20 im ersten Testspiel gleich für Hoffnungen, dass er mit ein Faktor werden kann, dass sich bei Werder so eine schlechte Saison, in der mit Müh´und Not via Relegation gegen Heidenheim der Abstieg gerade noch verhindert werden konnte, nicht mehr wiederholt.
Beim 2:0 (2:0) gegen Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig bereitete Schmid das erste Tor von Schwedens Teamspieler Ludwig Augustinsson vor. Vor dem zweiten wurde ein Schmid-Solo im Strafraum gerade noch gestoppt, aber der holländische Routinier Davy Klaasen vollendete. Trainer Florian Kohfeldt bot Schmid im zentralen Mittelfeld neben Klassen, der früher bei Everton und Ajax Amsterdam gespielt hatte, auf. Das zeigt, dass Kohfeldt sich doch einiges von Schmid, der bisher dreimal in Österreich U 21 spielte erwartet. Zur Pause tauschte Kohfeldt die ganze Mannschaft aus, bis dahin spielte mit dem Tiroler Marco Friedl im Abwehrzentrum ein zweiter Österreicher.
„Er will den Ball haben, probiert dann etwas, spielt mutig nach vorne“ lobte Bremens Sportchef Frank Baumann, „für den ersten Test war das sehr ansprechend“. In Bremens Mittelfeld tritt Schmid als Kreativspieler in große österreichische Fußstapfen, wenn man an Zlatko Junuzovic und vor allem Andi Herzog denkt, mit dem Werder in den Neunzigerjahren sowohl Meister als auch Cupsieger wurde. Schmid fühlt sich gerüstet: „Die Zeit in Wolfsberg war richtig und wichtig,eil ih gereift bin“, behauptete der 20 jährige, „ich habe mich vor allem in der Defensivarbeit verbessert!“ Ohne der geht es in der deutschen Bundesliga nicht. Der selbstbewusste Schmid: „Ich werde angreifen“. Um einen Stammplatz zu ergattern.