Fußball

Der Maßstab für Team gegen Italien ist die Leistung beim 1:2 in Wembley

Seit dem 10. Dezember1960, dem 2:1 in der „Regenschlacht“ von Neapel hat Österreichs Fußballteam gegen Italien nicht mehr gewonnen. Gelingt das Sonntagabend im Happel-Stadion beim 14. Anlauf? Bei den 13 gab es nur drei Unentschieden, aber zehn Niederlagen. Die Leistung bei der letzten, dem 1:2 im Achtelfinale der Europameisterschaft am 21. Juni 2021 im Londoner Wembley-Stadion nach Verlängerung, dient als Maßstab. Damals agierte Österreich im vielleicht besten Match der Ära von Franco Foda  auf Augenhöhe mit dem späteren Europameister, war in der regulären Spielzeit sogar dem Sieg nahe. Wäre Marko Arnautovic bei seinem unhaltbaren Kopfball zum 1:0 nicht mit einer Fußspitze im Abseits gestanden, wie der VAR zeigte, hätte Österreich vermutlich das Viertelfinale erreicht und Italien nicht 16 Tage später in Wembley über den Finaltriumph gegen England im Elfmeterschießen gejubelt. Mit Tormann Gianluigi Donnarumma, Abwehrchef Leonardo Bonucci (der im Endspiel mit dem Tor zum 1:1 die Squadra Azzura ins Nachspiel schoss, dann auch im Elfmeterdrama traf), Giovanni di Lorenzo, Nicola Barella, Marco Verratti und Federico Chiesa hat Teamchef Roberto Mancini Sonntag sechs Spieler dabei, die zu seiner Startelf im Endspiel gehörten.

Daher kann man die Leistung im letzten Länderspiel des Jahres auch als Maßstab dafür nehmen, ob es gegenüber der Niederlage vor 17 Monaten Fortschritte in Österreichs Team durch die acht Spiele unter Ralf Rangnick gegeben hat. Sehr verändert hat sich ja die Mannschaft nicht. Sieben Verlierer, darunter Xaver Schlager (Bild oben) könnte Rangnick von Beginn an zum Einsatz bringen. Wird er es tun? Ajax Amsterdam-Reservist Florian Grillitsch empfahl sich beim 1:0 gegen Andorra nicht wirklich dafür.  Rangnick weiß, was es zum Sieg über den Europameister brauchen würde: „Eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive, genug Mut und kompaktes Abwehrverhalten“. Italien habe trotz des Einbaus von jüngeren Spielern immer noch genügend Routiniers. Italien war übrigens Samstag früher am Spielort in Wien als Gastgeber Österreich. Die Italiener kamen am Nachmittag aus Florenz, wo sie in der Sportschule Coverciano trainierten. Die Österreicher flogen erst am Abend aus dem spanischen Trainingslager Marbella, mit dem Rangnick zufrieden war, zurück. Philipp Lienhart dürfte einsatzfähig sein. Ein anderer Innenverteidiger, Kevin Danso, klagt hingegen seit Freitag über muskuläre Probleme, fällt ebenso aus wie Gernot Trauner, Andreas Weimann und Alexander Prass, der an einer Wadenverletzung laboriert.

Um es bereits vor dem Spiel zu sagen und nicht erst nachher: Egal, ob Rangnick im 4-2-3-1, 4-4-2 oder 3-5-2 spielen lässt, eine Lösung mit Marcel Sabitzer oder Christoph Baumgartner an den Außenbahnen wäre keine gute. Österreich hat unter Rangnick keines der drei Heimspiele gewonnen.  Es wäre kein Nachteil, im letzten vor der EM-Qualifikation, den ersten Sieg zu feiern. Denn die beginnt im März mit zwei Heimspielen.

 

 

 

Foto: ÖFB.

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