Die Vienna, derzeit Vierter der zweiten Liga mit 13 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Admira und mit großen Ambitionen, 2025/26 den Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen, ist der einzige österreichische Profiklub mit einem eigenen Wald. Das Aufforstungsprojekt gelang in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Hainburg, es soll ein Symbol für Zusammenarbeit, Verantwortung und Zukunft sein. Die Eröffnung am Dienstag sollte die Nachhaltigkeit unterstreichen, die Präsident Kurt Svoboda (Bild) als zentrales Element der Strategie des ältesten Fußballklubs Österreich sieht. Daher der Vienna-Wald als ein Schritt, um Österreichs nachhaltigster Fußballklub zu werden. Angelehnt an das blau-gelbe Gründungsjahr wird mit 1894 Bäumen ein vielfältiger, stabiler Mischwald geschaffen. Jeder Vienna-Sympathisant kann für 29,95 Euro einen Baum kaufen, der eine einzigartige Baumnummer erhält.
Verhindert war bei der Eröffnung in Hainburg Viennas Vizepräsident. Roland Schmied hatte in Wien einen anderen Termin: Das Präsidentenhearing des Fußballbundes. Bis vergangenen Mittwoch konnten Präsidiumsmitglieder Kandidaten vorschlagen, mit denen der Wahlausschuss in Person des Vorsitzenden, Kärntens Verbandschef Michael Mutz, und seines Stellvertreters, des Tirolers Sepp Geisler, Kontakt aufnimmt. Mit wie vielen Kandidaten es gibt, verraten Mutz und Geisler nicht. Freitag werden sie ab 14 Uhr im Hotel Courtyard Marriott dem Präsidium Bericht erstatten, danach tagt der Wahlausschuss. Ob schon der Kandidat festgelegt wird, der am 18. Mai auf der Hauptversammlung in Bregenz zur Wahl stehen wird? Svoboda verriet bei der Walderöffnung nicht, ob er schon ein ÖFB-Hearing hatte oder noch eines haben wird. Man hatte aber nicht das Gefühl, dass er sein Vienna-Projekt aufgeben wird, um ÖFB-Präsident zu werden. Egal, ob eine Reform kommt oder nicht. Dass ein Sponsor seinen Namen in Briefen an den Wahlausschuss und alle Präsidiumsmitglieder nannte, passte ihm sicher nicht.
Bei einigen Kandidaten, deren Namen genannt werden, dürfte klar sein, dass die Bundesliga versuchen wird, die Kontrolle über den Verband zu bekommen. Sei es durch Hartbergs Präsidentin Brigitte Annerl, sei es durch Christian Jauk, den Boss von Meister Sturm Graz oder auch durch den ins Gespräch gebrachten Rechtsanwalt Johannes Wutzlhofer, seit März Präsident des burgenländischen Verbands. Viel länger gehört er zum Strafsenat der Bundesliga. Er kündigte schon an, gemeinsam mit ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer und Ligavorstand Christian Ebenbauer, der dann wohl ÖFB-Geschäftsführer werden würde, den Fußball in großem Stil zu reformieren. Da traut sich einer sehr viel zu, spuckt große Töne.
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