Eishockey

Die Eishockeysensation: Nur fünf Legionäre bei den Bullen!

Sechs Runden sind erst in der EBEL-Liga gespielt. Vielleicht zu früh, um erste Bilanz zu ziehen. Aber es deutet sich doch schon an, dass die Innsbrucker Haie und Dornbirner Bulldogs nicht wirklich konkurrenzfähig sein werden, beim Villacher SV hingegen mit neuem Personal die Trendwende geschafft wurde. Neues Personal, das bezieht sich den finnischen Trainer Jyrki Aho, auf den amerikanischen Goalie Brandon Maxwell, den dänischen Nationalspieler Patrick Bjorkstrand, den finnischen Stürmer Mika Lahti, den 31jährigen aus Olten gekommenen österreichischen Teamspieler Martin Ulmer. Der neue Elan, das Eishockey mit Herz reißt bisher auch die jungen Österreicher wie Felix Maxa, Alexander Lahoda oder das Villacher Eigengewächse Christof Kromp mehr mit als in der letzten Saison. Wäre positiv für die ganze Liga wenn Villach den Status der Überraschungsmannschaft prolongieren könnte.

Beim anderen Kärntner Klub, bei Meister KAC, herrscht hingegen entgegen allr Prognosen leises Unbehagen. Der Titelverteidiger präsentierte sich schlechter als erwartet. Prompt setzte Head Coach Petri Matikainen ein Zeichen: Für das Freitag-Spiel in Znaim gehören zwei Legionäre nicht zum Kader, Verteidiger Adam Comrie und Stürmer Nick Petersen, der Topscorer in der Meistersaison. Der Finne war mit der  Einstellung der Kanadier nicht einverstanden, also reagierte er. Interessant, wie sich das auswirken mit. Der 23jährige schwedische Verteidiger Petter Hansson, eigentlich nur für das Farmteam in der Alps League geholt, ist jedenfalls ein Thema. Vielleicht würde den Klagenfurter etwas mehr Jugend gut tun: In der Abwehr spielte etwa der 22jährige Michael Kernberger nur, wenn von den ersten sechs das sind die Legionäre David Fischer und Comrie sowie Martin Schumnig, Patrick Harand, Steven Strong und Clemens Unterweger einer ausfällt. Und im Angriff bilden drei 31jährige die vierte Linie: Der  Finne Siim Livik mit den Geier-Zwillingen. Bei den zwei neu dazu gestoßenen Teamstürmer Lukas Haudum und Stefan Ganahl ist noch viel Luft nach oben.

Die Sensation der ersten sechs Runden  passierte  beim Tabellenführer Red Bull Salzburg: Wenn der Ex-Villach-Tormann Lukas Herzog, dem der von Villach geholte Tormanntrainer Markus Kerschbaumer sicher gut tun wird, zum Einsatz kam, dann spielten nur fünf Legionäre. Weil der vom deutschen Meister gekommene kanadische Verteidiger Brendan Mikkelson verletzt nicht zur Verfügung stand. Zweimal nur fünf Legionäre bei den Bullen – das kann man in dieser Ausländerliga ja fast als Weltsensation bezeichnen. Aber der neue Trainer Matt McIlvane scheint von den Österreichern viel zu halten. Egal, ob von Routiniers wie Dominique Heinrich, Thomas Raffl, Michael Schiechl (Bild oben), Alexander Rauchenwald,  Raphael Herburger oder der jüngeren Garde wie Mario Huber, Florian Bertram, Samuel Witting oder Yannick Pilloni. Die Entwicklung in die andere Richtung scheint es in Wien bei den Vienna Capitals zu geben: Mit Andreas Nödl, Peter Schneider, Benjamin Nissner und Emilio Romig vier Österreicher verloren, dazu Rafael Rotter bis Weihnachten außer Gefecht, da forciert  Trainer David Cameron vor allem die Legionäre. Speziell im Powerplay.  In numerischer Überlegenheit  sieht man kaum noch einen Österreicher am Eis.

Und das leidige Tormannthema, das Österreich vor fünf Monaten beim WM-Abstieg in Bratislava auf den Kopf fiel? Teamgoalie David Kickert nützte bisher bei den Linzer Black Wings die Chance, als einziger Österreicher in der Liga den Nummer eins-Status zu haben. Es sind zwar erst drei Partien vorbei, aber in denen überzeugte er. Auch beim Sieg in Klagenfurt gegen den KAC. Teamchef Roger Bader kann nur hoffen, dass es so bleibt. Herzog kam zu zwei Einsätzen, David Madlener beim KAC zu einem. In dem schaffte er in Innsbruck ein glücklichen Shut-Out mit fünf Stangenschüssen. Beim nächsten Match gegen Linz speilte wieder der unantastbare Norweger Lars Hauge. Am Ende stand eine Niederlage. Und Routinier Bernhard Starkbaum, noch 2017 in Kopenhagen Österreichs Lebensversicherung? Der 33jährige steht bei den Capitals im Schatten des Amerikaners Mat Zapolski so wie letzte Saison in dem des zu Salzburg gewechselten Jean-Philippe Lamoureux. Bleibt die Frage,ob Starkbaum noch genug inneres Feuer hat, dagegen anzukämpfen.

 

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