Fußball

Die entscheidenden Tage für Hasenhüttl und Weimann

Marko Arnautovic spielt mit West Ham Samstag Abend in Old Trafford bei Manchester United. Wohin er ja im Winter vor seinen China-Plänen gerne übersiedelt wäre, aber für seinen Wunsch kein Echo erhielt.  Als Elfter ist West Ham ist grauen Niemandsland der Tabelle. Kein Gefahr abzusteigen, keine Chance auf einen Europa League Platz. Anders sieht´s für die anderen Österreicher auf der Insel aus: Für Ralph Hasenhüttl und Southampton beginnen die entscheidende Tage im Kampf um den Klassenerhalt in der Premier League, für Andi Weimann eine Klasse tiefer in der Championship, um mit Bristol den Platz unter den ersten sechs zu halten, ins entscheidende Aufstiegsrennen zu kommen.

Die Situation für Hasenhüttl vor den letzten  sechs Partien: Auf Platz 17 nur einen vor den Abstiegsrängen. Fünf Punkte Vorsprung auf den 18. Cardiff. Nach dem 1:3 gegen Liverpool im St.Mary´s am letzten Freitag gab es zwar viel Lob für die couragierte Leistung, aber am Ende des Tages stellte der allseits gelobte Trainer aus Graz doch fest: „Wenn man keinen Punkt holt, ist man frustriert.“ Und auch von den Prognosen, so werde Southampton sicher nichts mit dem Abstieg zu tun haben, kann er sich nichts kaufen: „Wir dürfen nur auf uns schauen, sollten uns nicht verlassen, dass Cardiff nicht gewinnt.“ Nicht gefallen hat sicher Hasenhüttl, dass gerade in diese Phase Freitag der chinesische Klubbesitzer Jisheng Gao bekanntgab, dass der Vertrag mit Präsident Ralph Krueger am Saisonende nach sechs Jahren nicht verlängert wird. Das sorgt für Unruhe. Krueger, der ehemalige Erfolgstrainer im Eishockey, vor allem in Feldkirch, hatte Hasenhüttl im Dezember nach Southampton geholt.

Trotz der Aufregung um Kruegers Abschied, dessen Nachfolger erst nach Saisonende bekannt werden soll: Samstag muss Southampton daheim punkten. Gegen die Wolverhampton Wanderers. Der Aufsteiger aus Birmingham liegt auf Rang acht 14 Punkte vor Hasenhüttls „Saints“, spielt eine Supersaison, verpasste letzten Sonntag knapp den Einzug ins  Finale des FA-Cups. Führte im Semifinale gegen Watford, wo Sebastian Prödl leider weiter keine Rolle spielt, in Wembley bis zur 79.Minute 2:0, verlor aber in der  Verlängerung 2:3. Wolverhampton ist die Portugal-Filiale der Premier League. Neben Trainer Nuno Gomes und seinen Mitarbeitern steht ein weiteres halbes Dutzend  Portugiesen bei dem Traditionsklub, bei dem früher auch Stefan Maierhofer und Weimann spielten, unter Vertrag. Unter anderem  Tormann Rui Patricio, der bekannte Mittelfeldspieler Joao Moutinho, Ruben Neves, Torjäger Diego Jota, Ex-Benfica-Star Helder Costa, bereits 35 Jahre alt.  Ausschlaggebend dafür sind für die glänzenden Kontakte der „Wolves“ zum prominenten portugiesischen Berater Jorge Mendes, zu dessen Klientenstamm Cristiano Ronaldo gehört. Cardiff gastiert in Burnley beim „verhinderten“ Österreicher Ashley Barnes. Burnley liegt mit drei Punkten mehr noch in der „Southampton-Zone“. Wie Brighton, Newcastle, Bournemouth und Crystal Palace. Newcastle, Freitag Abend 1:0-Sieger bei Leicester, wo Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs seine Karriere auf der Bank ausklingen lässt, hat  wie Bournemouth fünf Punkte mehr als Southampton, Crystal Palace sechs.

Auf Weimann wartet hingegen ein Auswärtsspiel: In Birmingham gegen seinen Ex-Klub Aston Villa. Seit der Wiener  Bristol am 30.März mit dem ersten Dreierpack seiner Karriere, darunter einem Supertor im Flug (Bild oben) zum 3:2 bei Sheffield United zurück ins Aufstiegsrennen schoss, gab es keine Niederlage. Daheim 2:2 gegen Wigan, wobei Weimann mit einer Knöchelverletzung fehlte und am Dienstag das wichtige 3:2 gegen West Bromwich mit je einem Tor und Assist des 27jährigen. Insgesamt kam er auf zehn Treffer und fünf Assists. Nicht schlecht in der Knochenmühle. Bis 5. Mai warten noch sechs Spiele, danach würde das Play-off um den letzten Aufstiegsplatz beginnen mit den vier Mannschaften auf den Plötzen drei bis sechs. Das sind Stand jetzt Sheffield United, West Bromwich, Aston Villa und Bristol. Selbst wenn Weimann heute im ihn gut bekannten Villa-Park verliert, bedeutet das nicht den Fall aus den Play-off-Rängen. Der Siebente Middlesbrough liegt vier Punkte zurück, Weimanns letzter Klub Derby ebenso wie Hull fünf. Mit einem Sieg würde Bristol auf Rang fünf vorstoßen. Weimanns großes Ziel, auf das er fokussiert ist: Das Finale im Aufstiegs-Play-off im ausverkauften Wembley-Stadion, das er letzte Saison mit Derby verpasst hatte.  Das wäre auch eine sehr gut Empfehlung für die Rückkehr in Österreichs Team.

Foto: © Bristol City FC Media.

Meist gelesen

Nach oben