Fußball

Ansturm der Rapid-Fans auf Klagenfurt noch größer als vor zwei Jahren

Spitzenspiel der Qualifikationsgruppe in der Bundesliga um Platz sieben Samstag Abend im Hütteldorfer Allianz-Stadion zwischen Rapid und Mattersburg. Bei dem Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil im Lager von Grün-Weiß steht. Das hörten von ihm Montag in Pamhagen bei der Galanacht des burgenländischen Sports Rapids Trainer Didi Kühbauer, Kapitän Stefan Schwab und Ehrenkapitän Steffen Hofmann. Doskozil hätte also nichts dagegen, wenn sich Rapid für die 1:2-Niederlage vom 10.März im Mattersburger Pappel-Stadion revanchiert, die den Einzug in die Meisterrunde kostete. Im Gegenteil, es würde ihn freuen. Da Max Hofmann noch gesperrt ist, könnte es in Grün-Weiß die Jahrespremiere des 60jährigen Duos in der Innenverteidigung geben: Das sind der wieder fitte Christopher Dibon, der letzte Runde beim 2:0 in Innsbruck sein Comeback mit einem Tor feierte und mit 28 der vier Jahre jüngere Teil ist,und der wieder gesunde Mario Sonnleitner. Die Routiniers müssen hellwach sein: Denn Mattersburg ging in allen sechs Spielen dieses Jahres 1:0 in Führung. Wenn Rapid gewinnt, wäre es der fünfte Sieg im Frühjahr. Mehr waren es im ganzen verpatzten Herbst in 18 Runden nicht.

Samstag eröffnet Rapid auch seinen Vorverkauf für den Fansektor im Cupfinale am 1. Mai gegen Red Bull Salzburg im Wörthersee-Stadion. Das ist für den Anhang  derzeit das Thema Nummer eins, nicht der Kampf um Platz sieben. Klubservicechef Andy Marek registrierte einen größeren Ansturm der Fans auf Klagenfurt als vor zwei Jahren, als rund 16.000 Rapid-Fans unter den 20.200 Zuschauern waren. Die Devise heißt: Klagenfurt wird Grün-Weiß! Derzeit stehen über 10.000 Karten Rapid zur Verfügung. Laut ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold gehen vorerst 22.000 in den Verkauf. 3.000 für Salzburg, der Rest für „neutrale“. Aber kein Problem, bei Bedarf weitere Sektoren zu öffnen, worauf Neuhold natürlich hofft. Da ist alles im Griff.

Was man von Wahlkampf um die Nachfolge von Präsident Michael Krammer inzwischen nicht mehr sagen kann. Der läuft etwas aus dem Ruder. Finanzchef Martin Bruckner aus dem Rapid-Präsidium, der bereit ist, im November die Nachfolge von Krammer anzutreten, auch dessen Wunschkandidat ist, schweigt. Und will das trotz der medialen Offensive von Millionär Roland Schmid, mit seinem Immobilienunternehmen Immounited einer der Rapid-Sponsoren, nicht ändern. Da tut er gut daran. Krammer will ja unter allen Umständen eine Kampfabstimmung verhindern.

Schmid engagierte  für seine Offensive mit Wolfgang Eichler, dem früheren Pressechef des ÖFB, den Hans Krankl als Teamchef liebevoll „Eisbär“ nannte,  und der WM 2006 einen Medienprofi.  Schmid plant, wie er medial andeutet, alle wichtigen Posten mit Ausnahme des Trainers neu zu besetzen, sollte er kandidieren und gewählt werden. Da kann man guten Glaubens annehmen, dass der Wirtschaftsvorstand Christoph Peschek deswegen mit den Capos der wichtigsten Fanclubs in Kontakt stehen wird. Hinter Schmids Kandidatur-Überlegungen steht Rapids früherer Klassetormann Michael Konsel, der seit dem Ende seiner Karriere vergeblich auf einen Job bei Rapid hoffte und nun via Schmid die große Chance darauf sieht. Vom Sky-Kommentator zum grün-weißen Sportchef wäre es allerdings ein gewagter Sprung, von dem man mit Recht zweifeln kann, ob der gut für Grün-Weiß wäre. Denn auf dem Gebiet eines Spitzenjobs bei einem Klub wäre er ein totaler Neuling. Nicht einmal den Kurs zum Tormanntrainer hat Konsel abgeschlossen. Das entsprach nicht seiner Philosophie.

Foto: © red_ring_shots.

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