Fußball

Die „Kopie“ von Paris St.Germain in der Regionalliga heißt Vienna

3000 Zuschauer am Samstag Abend beim Spitzenduell der Regionalliga Ost zwischen Vienna und Stripfing. Mehr als bei den zwei zur gleichen Zeit angepfiffenen Partien in der Qualifikationsgruppe der Bundesliga in der Südstadt und in Altach zusammen. Die Kulisse auf der  Hohen Warte war das beeindruckendste. Beim 0:0 blieb die Vienna den Beweis schuldig, schon reif für den Aufstieg in die zweite Liga zu sein. Obwohl Tormann Andreas Lukse mit 34 Jahren zeigte, dass er noch immer in der Bundesliga spielen könnte. Seine Reaktionen in der zweiten Hälfte verhinderten einen Sieg von Stripfing und damit einen Dreipunktevorsprung des Winterkönigs, der nach der Pause ein Chancenplus hatte.

Auch Stefan Kulovits, der Trainer von Rapid II, sass auf der Tribüne. Vielleicht wollte er beobachten, welcher Gegner ihn in der kommenden Saison erwarten könnte. Auch Sky-Experte Alfred Tatar beobachtete seinen Ex-Klub Vienna: „Man muss noch abwarten, wie sich das entwickelt“, meinte er bereits zur Pause. Kulovits wollte punkto Intensität oder Tempo keine Vergleiche zwischen zweiter Liga und Regionalliga ziehen: „Aber rennen tun wir auf jeden Fall mehr“, behauptete er. Bei Stripfing standen sechs Legionäre in der Startelf, bei Vienna  begannen nur Österreicher. Stripfings Trainer mit blau-gelber Vergangenheit, Hans Kleer, lieferte sich mitunter mit Kollegen Alexander Zellhofer Wortduelle. Kleer konnte sich mit dem Unentschieden beim Favoriten wie ein Sieger fühlen, ärgerte sich aber doch über verpasste drei Punkte.

Große Namen, aber keine Mannschaft. Dieses Urteil galt Mittwoch für Paris St. Germain nach dem Ausscheiden in der Champions League gegen Real Madrid. Irgendwie ist die Vienna in der Regionalliga Ost die natürlich weit billigere „Kopie“ von St.Germain. Für die dritte Spielklasse zwar große Namen, aber noch kein kompaktes Team. Das mag daran liegen, dass die Mannschaft im Winter umgekrempelt wurde, sich erst alles einspielen muss. Von den im Jänner geholten ehemalige Bundesligaspielern fehlte Stephan Auer verletzt, blieben Deni Alar und Lukas Grozurek bis auf wenige Szenen diskret, wurden im Finish nach der gelb-roten Ampelkarte für Kapitän Jiri Lenko auch ausgetauscht. Tomas Simkovic (Bild oben) vergab knapp vor der Pause die beste Chance der Vienna. Bei Ex-Austrianer überraschte die Position: Der Linksfuß begann als rechte Spitze. Ein Versuch von Zellhofer, eine Art Arjen Robben in Blau-Gelb zu kreieren. Gelang nicht, obwohl Simkovic  doch auffälliger agierte als Grozurek und Alar. Entscheidende Akzente setzte er nach der Pause auch in zentraler Mittelfeldrolle nicht.

Was auf der Hohen Warte absolut jedem Vergleich mit der Bundesliga standhält, ist der  VIP-Club als Kopie des Wiener In-Lokals Planter´s Club. Aber der VIP-Club spielt nicht Fußball.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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