Diesen Mutmacher namens Fernando hat Tabellenführer Red Bull Salzburg fünf Tage vor dem ersten Duell gegen AS Roma um den Aufstieg ins Achtelfinale der Europa League gebraucht. Nach einerwenig überzeugenden ersten Hälfte gegen Aufsteiger Lustenau brach der Brasilianer mit seinem ersten Doppelpack in der Bundesliga den Bann, am Ende stand ein 4:0 (0:0)-Heimsieg gegen Austria Lustenau. Das Comeback eines Unterschiedspielers, zuletzt hatte der 23 jährige vor sechs Monaten, am 27. August, beim 6:0-Auswärtsieg über Lustenau getroffen. Am 14. September kam beim Aufwärmen für das Champions League-Spiel bei Chelsea an der Stamford Bridge der Schock: Muskelbündelriss im Oberschenkel, kein Einsatz mehr bis zur WM-Pause. Bei der Cupniederlage gegen Sturm Graz spielte er als Joker 41 Minuten. Nach einer Stunde eingewechselt, im Nachspiel ausgetauscht. Samstag stellte ihn Trainer Matthias Jaissle ebenso wie Kapitän Andreas Ulmer in die Startelf.
Seine erste Chance vor der Pause nach Ulmers Flanke ließ Fernando ungenützt, nach der Pause schlug er zu: Zunächst hämmerte er den Ball unter die Latte, dann holte ihn bei einem Konter keiner mehr ein. Auf jeden Treffer folgte ein Jubelsalto. Die Salti von Fernando wollen die Salzburg-Fans auch Donnerstag sehen. Bis zu den ersten zwei Toren wirkte gegen Lustenaus Abwehrmauer alles irgendwie ideenlos, mit dem 2:0 im Rücken spielte Salzburg wieder meisterlich. Es folgten das erste Bundesligator von Nicolas Seiwald, zum Abschuss traf auch Joker Nicolas Capaldo: „Wir können einiges positiv für Roma mitnehmen“ freute sich Jaissle, „Fernando ging uns im Herbst schon merkbar ab!“ AS Roma kam Samstag beim Aufsteiger Lecce über ein 1:1 (1:1) nicht hinaus. Weltmeister Paulo Dybala erzielte aus einem Elfmeter nach 17 Minuten den Ausgleich. Mehr war nicht drinnen.
WSG Tirol schaffte es Samstag, Rapid in der Tabelle zu überholen, Grün-Weiß damit zu blamieren. Nach dem 2:1 (0:0) in Wolfsberg, wo Rapid eine Woche zuvor im Cup nicht nach 90 Minuten, sondern erst in der Verlängerung gewann, haben die Tiroler drei Punkte mehr als Rapid. So eine starke Kombination wie zur 2:0-Führung durch Thomas Sabitzer gelang Rapid am Abend zuvor in Graz nicht. Damit gelang den Tirolern ein großer Sprung in Richtung Meisterrunde, wovon Trainer Thomas Silberberger noch nicht reden wollte: „Wir haben dadurch nur ein Bonusspiel, denn das Restprogramm ist schwer!“ In den letzten fünf Runden vor der Punkteteilung empfangen die Tiroler noch Salzburg, LASK und Sturm, treffen in Hütteldorf auf Rapid. Das zweite Tiroler Tor begeisterte auch den Trainer: „In Old Trafford gibt es dafür standing ovations!“ Platz vier bedeutet wohl auch für Lukas Sulzbacher eine Genugtuung: Der bei Grün-Weiß nicht gefragt gewesene Verteidiger liegt vor seinem Ex-Klub. Die siebente Heimniederlage dieser Saison machte die Lage für Wolfsberg fast schon prekär. So verfehlen die Kärntner die Meisterrunde, zudem fehlt Innenverteidiger Dominik Baumgartner nach einer Knieoperation wochenlang. Präsident Dietmar Riegler sprach schon zur Pause, als es noch 0:0 stand, von einem desolaten Auftritt. Der für Trainer Robin Dutt überraschend kam: „Das ist nicht zu akzeptieren!“
Foto: Red Bull Salzburg.