Fußball

Die Stunde der Wahrheit für das proaktive Gesicht der Austria

Michael Wimmer (Bild oben) erstmals in der Bundesliga statt Manfred Schmid auf der Trainerbank der Wiener Austria, damit auch ein neues System. Schon Sonntag muss sich im violetten Duell gegen Austria Klagenfurt zeigen, ob dieser Wechsel wirklich notwendig und gut war. Also die erste Stunde der Wahrheit, ob die Austria eine Mannschaft hat, die so  „proaktiv“ agieren kann, wie es Sportvorstand Jürgen Werner sehen will. Wenn es nicht gelingt, mit einem Sieg die Kärntner zu überholen, unter die ersten sechs vorzustoßen, wird das die Kritiker am Trainerwechsel bestätigen, die Diskussionen darüber befeuern. Was sich unter Wimmer im Vergleich zu Schmid nicht verändert hat: Personalprobleme durch Ausfälle. Außer den vier Langzeitverletzten fehlen im Vergleich zum Herbst Lucas Galvao, Andreas Gruber, James Holland und wahrscheinlich Haris Tabakovic, ob es bei Lukas Mühl zum Comeback in der Startelf reicht, ist ungewiss. Ausfälle bei Klagenfurt? Nur der gesperrte Abwehrchef Nicolas Wimmer.

Sicher ist, dass Wimmer mit drei Innenverteidigern spielen lässt. Bei Schmid war das in 16 Runden nur dreimal der Fall. Zweimal auswärts (beim 2:1 in Wolfsberg und 3:3 in Klagenfurt), einmal daheim gegen Austria Lustenau. Der 1:2-Pausenrückstand bedeutete die Rückkehr zur Viererabwehr, bei der es dann blieb. Das Fehlen von Galvao, im Herbst der beste Abwehrspieler, wird der Austria sicher weh tun. Die „neue“ Austria hat mit Tormann Christian Früchtl, Reinhold Ranftl, Marvin Martins, Matthias Braunöder, Manfred Fischer, Dominik Fitz und Manuel Polster sieben Fixstarter, alle andere kann Wimmers Kollege Peter Pacult nur erahnen. Das macht die Sache nicht leichter. Bei Martins weiß man zudem nicht, ob er als Innenverteidiger oder als linker Außenspieler beginnt. Denn der einzige Winterkauf, der für diese Position geholte Israel Doron Leidner, braucht noch Zeit. Die Austria eigentlich nicht hat.

Acht Neue holte Schlusslicht Hartberg in der Wintertransferzeit. Wie viele Markus Schopp bei seinem Comeback auf der Trainerbank, im richtungsweisenden Kellerduell beim Vorletzten Ried, das sein 100. Match in dieser Funktion bei den Oststeirern ist, aufbieten wird? Schopp erwartet mehr Stabilität und Ideen als im Herbst, Kollege Christian Heinle beschwört den Zusammenhalt: „In den vergangenen zwei Jahren haben wir den Klassenerhalt geschafft, weil wir als Verein voll zusammengestanden sind. Das wird auch jetzt wieder ganz wichtig sein.“ Für das brisante Match wurde Österreichs Topreferee Harald Lechner aufgeboten. Die Frage, wie viele der acht Neuen er bringen soll, stellt sich auch für Altachs Trainer Miroslav Klose vor dem Heimspiel gegen den Dritten LASK. Einer wird der Montag auf Leihbasis vom LASK gekommene Husein Balic sein. Die Linzer haben nicht mehr den ehemaligen griechischen Torschützenkönig Efthymios Koulouris dabei. Der 26 jährige wechselte leihweise bis Sommer zum türkischen Erstligisten Alanyaspor.

 

Foto: FK Austria/Daniel Shaked.

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