Fußball

Die U 19 muss dominieren: Bei Rapid trainiert eine „Israel-Perle“

Mit Yusuf Demir,  Pascal Fallmann, Benjamin Kanuric und Leopold Querfeld könnte Mittwoch Abend drei Rapid-Hoffnungen im zweiten Spiel Österreichs bei der U 19-EM in der Slowakei gegen Israel zum Einsatz kommen. In Zlar al Hronom wartet laut Teamchef Martin Scherb ein Gegner, „der auf Augenhöhe ist, uns keinen Meter Raum und keinen Ball schenken wird. Aber wir sind bereit, diesen Kampf anzunehmen“. Es gilt nach der Niederlage gegen England für Demir und seine Mitspieler wieder aufzustehen (Bild oben).

Bei Rapid gibt es dieser Tage auch ein israelisches Thema. Das erst 16 Jahre jung ist: Stürmer Yan Yusupov, der vergangene Saison in der U 19 von Beitar Jerusalem 31 Tore erzielte und bei der U 17-EM im eigenen Land alle drei Spiele bestritt, kam zum Kennenlernen ins Rapid-Trainingszentrum. In Begleitung seines Beraters, der in Israel ein großer Name ist: Der frühere Innenverteidiger Tal Ben-Haim, der mit 39 vor einem Jahr noch bei Beitar aktiv spielte, 96 Länderspiele absolvierte, Legionär in England bei Bolton, Chelsea, Manchester City, Portsmouth, West Ham und den Queens Park Rangers war. Nach der aktiven Karriere gehörte er als Individualtrainer zum Staff des Teamchefs bei der Nationalmannschaft. Der Teamchef war ein Österreicher. Willi Ruttensteiner war Dienstag auch dabei, als Ben Haim und Yusupov zu Rapid kamen. Auf Bitte seines ehemaligen Assistenten. Yusupov wird drei Tage bei Rapid trainieren, einmal auch in der zweiten Mannschaft von Stefan Kulovits. Für den Ball, dass Yusupov überzeugt und Rapids Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic zugreifen will, gibt es ein Problem: Transfers von Spielern aus Nicht-EU-Ländern sind erst ab 18 Jahren erlaubt.

„In Israel geht die Tendenz bei den Klubs dahin, den Talenten früher als bisher eine Chance zu geben. Auch um ihnen damit eher den Sprung in eine europäische Liga zu ermöglichen“, weiß Ruttensteiner, „wahrscheinlich habe auch ich einen Anteil daran. Ich habe das in meiner Zeit als Sportdirektor und Teamchef stets vorgeschlagen!“ Bei Israels U 19, sieht er viele Offensivtalente. Die Spieler von Teamchef Ofi Haim kommen mit einer Ausnahme alle aus Israels Liga. Die Ausnahme ist der 17 jährige Mittelfeldspieler Tai Abed, Legionär in Holland bei PSV Eindhoven. „Wenn es Österreich gelingt, das Spiel zu dominieren, dann wird ein Sieg gelingen“, prophezeite Ruttensteiner, „wenn nicht, dann wird es eng!“

Wenn Österreichs U 19 der Sprung ins Semifinale gelingen soll, dann muss es gegen Israel liefern, sprich punkten. Sonst verhilft nur ein Sieg am Samstag gegen Serbien zur WM-Qualifikation. Israel kassierte Sonntag gegen Serbien erst nach der Nachspielzeit den Ausgleich zum 2:2: „Israel ist enorm gut im Umschaltspiel, darauf müssen wir uns einstellen. Wir dürfen sie nicht in solchen Situationen kommen lassen“, sagt Scherb. Abwarten, wie man den „Plan“ in die Praxis umsetzen kann.

 

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