Fußball

Die viel zu lange Leidenszeit von Konni Laimer

Den roten Bullen aus Leipzig geht es in der Champions League besser als denen in Salzburg. Auch dank ihrer Ex-Salzburger: Tormann Peter Gulacsi machte die Revanche gegen Paris St. Germain für das 0:3 im Semifinale der letzten Saison möglich, in dem er Mittwoch Abend beim 0:1 einen Elfmeter von Angel die Maria, verschuldet vom Ex-Salzburger Dayot Upamecano, der auch den Rückstand am Gewissen hatte, abwehrte.  Das war der Umschwung. Leipzig drehte die Partie, schlug Frankreichs Meister, der auf seine verletzten Topstars Neymar und Kylian Mbappe verzichten musste,  2:1 (1:1), womit die Chancen auf das  Achtelfinale intakt sind. Platz zwei, sogar punktgleich mit Tabellenführer Manchester United, der unerwartet bei Basaksehir Istanbul 1:2 (1:2) verlor. Dem türkischen Meister gelang der erste Sieg in er Königsklasse, bei dem im Finish auch der Ex-Salzburger Freddy Gulbrandsen spielte.

In Leipzig konnte nur ein Österreicher bei der  Revanche gegen Leipzig mittun, nämlich Kapitän Marcel Sabitzer. Für ihn eine persönliche Genugtuung, weil er eine Woche davor beim 0:5 in Old Trafford gegen Manchester United nach eigener Einschätzung eine seiner schlechtesten Leistung geboten hatte: „Diesmal konnte ich als Kapitän der Mannschaft wieder helfen, das tut gut!“ Die Freude bei Konrad Laimer auf der Tribüne war etwas gebremst. Kein Wunder, seine Leidenszeit dauert schon viel zu lange. Das 0:3 am 19. August gegen Paris war sein bisher letztes Spiel (Bild oben). Das rechte Knie macht  dem 23 jährigen Mittelfeldmotor zu schaffen. Seit dem Frühjahr. Und deshalb muss man die medizinische Abteilung in Leipzig langsam, aber sicher etwas in Frage stellen. Weil in Erinnerung blieb, das auch andere Leipzig-Spieler wie der Schwede Emil Forsberg sowie der Amerikaner Tyler Adams monatelang pausiern mussten und erst wieder auf die Beine kamen, als sie nach Salzburg zu Physiotherapeut  Franz Leberbauer geschickt wurden.

Bei Laimer passierte das nicht.  Nach dem Finalturnier in Lissabon kam Leipzigs Medizin-Direktor Helge Riepenhof zur  Ansicht, nur eine Operation könnte Laimer wegen  des Knochenödems helfen. Nach der wurde auch Laimer nach Salzburg geschickt, allerdings ins Red Bull-Therapiezentrum nach Thalgau. Von dort  kehrte er nach Leipzig zurück, absolviert seit Ende Oktober ein Invidualprogramm, kämpft so verbissen um sein Comeback. Aber wie man hört, sind die Schmerzen noch nicht vergangen. Ganz im Gegenteil. Womit sich die Frage stellt, ob die Operation wirklich notwendig war. Bitter. Als großer Kämpfer wird „Konni“ dran bleiben, aber er bestritt in dieser Saison noch kein Spiel. Ob sich das nach der Länderspielpause ändern wird? Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann gab zu, dass ihm Laimer sehr abgeht. Von Österreichs Teamchef Franco Foda wird man ähnliches hören.

Laimer möchte viel lieber wieder am Rasen von sich reden machen. Wie es Mittwoch Abend Ex-Salzburg-Torjäger Erling Haaland erneut gelang: Zwei Tore zum 3:0 von Borussia Dortmund bei Belgiens Meister FC Brügge, damit 14 Tore in der Champions League bei nur elf Einsätzen. Unglaublich. Ebenfalls in Zeiten wie diesen unglaublich: 20.000 Zuschauer im Stadion. Sowohl in Budapest beim 1:4 von Ferencvaros gegen Juventus beim Comeback von Cristiano Ronaldo nach fast vier Wochen Corona-Pause und als auch in St. Petersburg beim Unentschieden zwischen Zenit und Lazio Rom.

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