Fußball

Diese Reaktion von Salzburg wird nicht reichen

Die ersten 45 Minuten der neuen Saison machten Appetit auf mehr. Zwischen  der 4. und 18. Minute bekamen 9100 Zuschauer im Grazer Stadion vier Tore zu sehen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch ein fünftes aus einem Elfmeter, mehr kam nicht mehr. So musste Aufsteiger GAK bei der Rückkehr in die Bundesliga nach 6248 Tagen mit einem bitteren 2:3 (2.3) leben, wirklich verdient war der Sieg von Red Bull Salzburg nämlich nicht. GAK-Mittelfeldspieler Benjamin Rosenberger half dem Vizemeister zweimal: Zunächst mit einem Eigentor, dann mit einem Hands, das Schiedsrichter Julian Weinberger nach Internation des VAR Walter Altmann als elfmeterwürdig einschätzte. Karim Konate ließ sich diese Chance nicht entgehen.

Es gab attraktive Treffer am Freitagabend. Etwa der Heber von Dorgeles Nene zum 0:2 nach sechs Minuten (Bild) oder noch mehr den Kunstschuss von Michael Lang zum 1:2. Dem ließ nur acht Minuten später die Austria-Leihgabe Romeo Vucic den Ausgleich folgen. Warum er am Rücken nicht seinen Namen, sondern den Vornamen trägt? Man könnte das fast als Hinweis darauf werten, dass Vucic sich einen Karrieresprung nach Italien zum Ziel gesetzt hat. Er kam zum Zug, weil mit Daniel Maderner der durchschlagskräftigste GAK-Stürmer angeschlagen fehlte.

Dennoch kam die neuformierte Salzburger-Abwehr in Schwierigkeiten. Wenn die Reaktion, die der neue Trainer Pepijn Lijnders auf die titellose letzte Saison ankündigte, nur so aussieht, dann wird das zu wenig sein. Vorerst, um gegen Twente Enschede in die Play offs zur Qualifikation für die Champions League zu kommen. Mit einer Leistung wie in Graz wird schon Dienstag kein Heimsieg gegen die Holländer gelingen. In allen Formationen war Luft nach oben. Ein Mann mit Erfahrung täte dem Abwehrzentrum gut, dem Mittelfeld mehr Kreativität (da ist Oscar Gloukh noch im Talon, der für den Argentinier Nicolas Capaldo eingewechselte Mads Bistrup sorgte für mehr Dynamik). Am besten sah es noch im Angriff aus. Der 18 jährige Däne Adam Daghim traf bei seiner auffälligsten Aktion die Stange. Am Ende rettete die Fußabwehr von Tormann Janis Blaswich gegen den australischen GAK-Joker Jacob Italiano den Sieg. In der Aktion hätte es zuvor bei einer Attacke von Amar Dedic an Dominik Frieser auch Elfmeter geben können. Weinberger und VAR Altmann sahen das zum Ärger von GAK-Trainer Gernot Messner anders: „Je länger nach unserem katastrophalen Start das Spiel dauerte, desto mehr Selbstvertrauen haben wir bekommen!“

Lijnders sprach sogar von einer exzellenten ersten Hälfte, obwohl Salzburg in nur acht Minuten einen Zweitorvorsprung aus der Hand gab: „Unser Aufbau war sauber, wir konnten immer den freien Spieler finden!“ Da gab es bei Salzburg schon einmal höhere Ansprüche. Für Lijnders-Vorgänger Gerhard Struber gab es im neuen Job beim 1. FC Köln hingegen einen Fehlstart: Die 1:2-Heimpleite gegen den Hamburger SV mit Kölns Ex-Trainer Steffen Baumgart tat nach 28 Torschüssen zum Auftakt der zweiten Liga sehr weh. „Ein Warnschuss, kein Drama“, urteilte Struber.

Foto: RB Salzburg/Andreas Schaad.

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