Fußball

Diese selbst verschuldete Rapid-Pleite schreit nach Konsequenzen

Statt Aufstieg ins Semifinale der Conference League eine selbst verschuldete Pleite, riesiger Katzenjammer und endgültig eine verpatztee Saison: Rapid ließ nach dem 1:0 im Viertelfinal-Hinspiel bei Djurgarden Stockholm die Chance aus, die biederen Schweden zu eliminieren und unter die letzten Vier zu kommen. So eine Möglichkeit wird Rapid auf Jahre hinaus nicht mehr bekommen. Im mit 25-600 Zuschauen ausverkauften Weststadion verlor Rapid nach 120 Minuten 1:4 (1:3, 1:2), schied mit einem Gesamtscore von 2:4 aus. Weil der in Stockholm gesperrt gewesene Mamadou Sangare (Bild) schon in der siebenten Minute für einen üblen und völlig unnötigen Tritt gegen den Slowenen Nino Zugelj an der Outlinie, irgendwo im Mittelfeld, von Referee Anthony Taylor die gelbe Karte sah, die er nach Intervention von VR Michael Salisbury in eine rote verwandelte. Rapid darf sich nicht darüber beschweren, das war eine korrekte Entscheidung für eine unentschuldbare Attacke. Zugelj musste mit Verdacht auf Beinbruch ins Spital gebracht werden. Rapid spiele damit inkkusive Nachspielzeit fast 130 Minuten in Unterzahl. Mit elf gegen elf wäre diese Niederlage nie passiert. Rapid scheiterte nicht an Djurgarden, sondern an sich selbst.

Robert Klauß musste wegen der Wahnsinnsaktion von Sangare nach neun Minuten wechseln, Ercan Kara die zweite Spitze rausnehmen, Winterkauf Romeo Amane auf die Sangare-Position ins Mittelfeld. stellen. Nach 16 Minuten  verhinderte Tormann Niklas Hedl den Rückstand, aber ansonst fiel den Schweden in numerischer Überlegenheit nichts ein, was Rapid wirklich in Gefahr gebracht hätte. Bis nach 42 Minten Linksverteidiger Jonas Auer, sicher ein Schwachpunkt, der Ball, den er nicht sah, nach einer Flanke an die ausgestreckte Hand sprang. Taylor gab keinen Elfmeter, korrigierte das erst, als sich wiederum der VAR meldete. Marcus Danielson verwandelte im Pfeifkonzert der Rapid-Fans, die zu Beginn der achtminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte den Ausgleich bejubeln konnten. Einen Freistoß von Kapitän Matthias Seidl in Richtung des aufgerückten Nenad Cvetkovic köpfte Innenverteidiger Jacob Une ins eigene Tor. Wenig später verhinderte Serge-Philippe Raux Yao auf der Linie, dass Rapid mit einem Rückstand in die Pause ging.

Dion Beljo ließ Minuten nach einer Rettungstat auf der Linie die große Chance aus, Rapid in Führung zu bringen. Was auch Seidl nach 68 Minuten passierte. Nach 75 Minuten musste Cvetkovic mit einer Muskelverletzung raus, für ihn feierte der 20 jährige Amin Elias Gröller ein respektables Debüt. An ihm lag es nicht, dass Rapid das Unentschieden nicht über die Distanz brachte und nicht aufstieg. Sondern an Djurgardens Linkeverteidiger aus Japan, Keita Kosugi, der nach einem von Jansson abgewehrten Eckball mit Direktabnahme genau ins Kreuzeck traf. Ein Schuss, der ihm sicher zuvor noch nie gelugnen war und auch nie wieder gelingen wird. Rapid hatte noch zwei Möglichkeiten, ins Nachspiel zu kommen. Einmal scheiterte Jansson am Tormann, in der 96. Mintun verfehlte Moritz Oswald knapp per Kopf. Daher Verlängerug. In der dritte Minute  traf Tobias Gulliksen eigentlich aus dem Nichts zum 1:3, danach kam Guido Burgstaller, ohne etwas bewirken zu können. Nach 10 Minuten scorte Gulliksen nochmals via Innenstange. Danach sah auch noch Raux-Yao die rote Karte. Damit war Rapid k.o., gingen viele Millionen verloren, steht hingegen sicher noch eine sechsstellige Geldstrafe bevor. Denn als die Djurgarden-Spieler zugegeben provokant in Nähe der Rapid-Fantribüne jubelten, flogen einige Gegenstände auf sie.

Zu sagen, Rapid lieferte dezimiert einen großen Kampf, schied mit erhobenem Haupt aus, wäre der völlig falsche Ansatz. Auch Klauß wird sich Fragen gefallen lassen müssen, wieso Rapid seit Monaten keine konstanten Leitungen bringen kann, im Herbst blamabel an Zweiligist Stripfing im Cup scheiterte, jetzt in der Conference League eine Riesenchance, die sich durch eine leichtere Auslosung ergab, liegen ließ und in der Bundesliga praktisch keine Chance hat, in den Titelkampf einzugreifen. Es droht sogar die Gefahr, sich als Fünfter gegen den Sieger der Qualifikationsgruppe, wahrscheinlich den LASK, um einen Europacupplatz kämpfen zu müssen. Kurzum: Bei Rapid muss sich etwas Grundlegendes ändern. So weiter zu machen, wäre eine problematische Entscheidung. Mit der die nächste verpatzte Saison bevorstehen könnte.

 

 

 

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