Eishockey

Dornbirn-Schock, Rekordsieg, neuer Ligapräsident und Wiener Planspiele

Unerwartete Schlagzeilen knapp vor Jahreswechsel im Eishockey. Durch den Dornbirn-Schock für Tabellenführer Red Bull Salzburg. Der schon zum zweiten Mal gegen den Letzten verlor. Fünf Siege feierten bisher die eher nicht konkurrenzfähigen Vorarlberger bisher in 30 Runde, davon zwei gegen Salzburg. Unglaublich. Sam Antonitsch, der  Sohn von Österreichs früherem Tennisstar, leitete das 4:3 (0:0, 2:1; 1:2, 1:0) nach Verlängerung ein, Salzburg gelang nur dreimal der Ausgleich. Teamstürmer Raphael Herburger, der nächste Saison so wie Villachs Verteidiger Bernd Wolf in der Schweiz für Lugano spielen wird, rettete mit dem dritten, 43 Sekunden vor Schluss, Salzburg in die Overtime. Aber dort setzte es schon nach sechs Sekunden den Schock, jubelten die  Dornbirner Bulldogs (oben) nach zuvor sieben verlorenen Spielen in Serie. Für Salzburg setzte es erst die zweite Auswärtsniederlage. Für Aufsehen sorgten  auch die Vienna Capitals, deren „Gesicht“ Rafael Rotter nach monatelanger Pause ein Comeback feierte, mit dem 8:0 (4:0, 2:0, 2:0)-Rekordsieg gegen die Linzer Black Wings. So hoch gewannen die Capitals zuletzt in der Saison 2003/04, so hoch verloren die Linzer zuletzt vor neun Jahren. Jeder österreichische Trainer würde in Linz bei einer so miesen Bilanz, wie sie Tom Rowe im Dezember mit vier Niederlagen in Serie aufzuweisen hat, entlassen werden.

Nach den nächsten vier Runden bekommt die Liga einen neuen Präsidenten. Am 7. Jänner wird Jochen Pildner Steinburg, der Präsident der Graz99ers, von den Klub dazu gewählt. Der 72 jährige Wirtschaftstycoon, der vor 20 Jahren den Grazer Klub gegründet hatte, tut sich das in in einer Situation an, die nach dem Ausstieg von Ligasponsor Erste Bank und TV-Partner Sky zu Saisonende durchaus kritisch ist. Auch wenn die Vereine von der Ligaspitze um Christian Feichtinger die Zusicherung bekamen, dass auch auch 2020/21 die Liga in dieser Form ist. Die Initiative,Pildner Steinburg zu wählen, ging von den Chefs der Vienna Capitals (Hans Schmid) und KAC (Hellmuth Reichel) aus. Pildner hat seit Jahrzehnten mit Eishockey zu tun, vor allem beste Kontakt in der Wirtschaft, gilt als Mann, der für Kontinuität steht. Das könnte bei der Suche nach einem neuen Sponsor durchaus hilfreich sein.

Keine Kontinuität soll es an der Spitze des Eishockeyverbands geben. Zumindest, wenn es nach Wiener Planspielen geht. Das Führungsduo der Junior Capitals mit Andreas Ösze, der auch Präsident des Wiener Verbands ist, und Markus Praschl, will am 27. Juni in Klagenfurt Präsident Gernot Mitterlechner ablösen. Praschl soll auf ihn mit Öszes Hilfe folgen.  Wenn das gelingt, wäre wohl auch die Zeit von Roger Bader als Sportdirektor und Teamchef abgelaufen. Denn der Schweizer  ist vielen ein Dorn im Auge, weil er zu oft unangenehme Wahrheiten anspricht. Ösze und Praschl waren bereits auf Werbetour bei den Landesverbänden unterwegs, geben sich durchaus optimistisch, was ihre „Umsturzpläne“ betrifft.  Wenn die vom Führungsduo der Junior Capitals, des offiziellen Nachwuchsvereins der Vienna Capitals, gewälzt werden, muss man eigentlich annehmen, dass der Boss der Vienna Capitals, also Hans Schmid, darin eingeweiht  ist. Schaut danach aus, als ob Wien plant, den Verband zu kontrollieren? Der Name Praschl stand vor fünf Jahren in Zusammenhang mit der Insolvenz des von ihm geleiteten bekannten Gourmet-Unternehmens Piccini, an dem Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz mit 25 Prozent beteiligt war.

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