Dritter Anlauf der Wiener Austria zum ersten Sieg in der Qualifikationsrunde nach dem1:1 in Altach und der Nullnummer daheim gegen Blau Weiß Linz. Auch wenn Sportchef Manuel Ortlechner nicht müde wird, die gute Moral der Mannschaft hervorstreichen, waren die sportlichen Defizite in Violett. Wien nicht im Austria-Duell gegen die Grün-Weißen aus Lustenau, das Schlusslicht, drei Punkte gelingen, wann dann? Aber es wird auch für die Fans wieder eine Geduldsprobe. Denn Lustenaus Trainer Andreas Heraf kündigte letzten Samstag nach der 1:2-Heimniederlage gegen WSG Tirol an, die Mannschaft nicht mehr mitspielen zu lassen. Das erkannte er als Fehler, für den er sich selbst an der Nase nehmen wollte. Also heißt es Samstag in der Generali Arena besser verteidigen, tiefer im Block stehen. Eine Menschenmauer rund um den eigenen Strafraum aufzubauen, um mit einem Punkt zurück nach Vorarlberg zu fahren. Selbst der kann zu wenig sein.
Herafs Kollege Michael Wimmer wollte die Lage nicht schönreden, sondern gab in ehrlicher und wohltuender Weise zu, dass sich etwas ändern muss. Erstens verlangte er, das Mindset zu drehen, wie er es ausdrückte: „Wir dürfen nicht mehr sagen, wir müssen in der Qualifikationsgruppe spielen. Müssen ist in Zusammenhang mit Fußball ein ganz schlechtes Wort. Wir sollten nachdenken, wie wir das Beste aus der Lage machen können!“ Daher gelte es, andere Reize zu setzen, um zu erlernen, dominant aufzutreten und aus Kontrolle in Dynamik zu kommen. Zudem geht es natürlich um die Effizienz. Laut Statistik kam Muharem Huskovic bisher zu Chancen für elf Tore, erzielt hat er nur eines. Wimmer dachte auch über anderen Offensivvarianten als in den letzten zwei Runden nach. Etwa zwei Spitzen und eine klare Nummer zehn, die wohl nur Dominik Fitz (Bild) heißen kann.
Lustenau fand bereits einen Sportdirektor für die neue Saison. Den 34 jährigen Mirco Papaleo, der zuletzt in der Schweiz als Scout von Luzern und Grasshoppers Zürich für Österreich zuständig war. Wenn Lustenau nicht Samstag in Wien etwas mitnehmen kann, wird er bei den Planungen besser nicht mehr zweigleisig fahren, sondern sich gezielt nur auf die für die zweite Liga beschränken. Kein Tor fiel Freitagabend bei Altach – WSG Tirol. Es war das sechste Unentschieden in bisher sieben Spielen der Qualifikationsrunde.
Foto: FK Austria/Daniel Shaked.