Fußball

DSV Leoben, Carsten Jancker, Mission 2028 und Star Revival

Jahrzehnte zurück liegen die Zeiten, in denen der DSV Leoben zur Bundesliga gehörte. In Erinnerung bleiben vor allem die Siebzigerjahre mit Himmelstürmer Walter Schachner, der noch als Alpine-Spieler sein Teamdebüt feierte, später zur Wiener Austria und nach Italien (Cesena, Torino, Avellino) wechselte. Die Realität? Die neunte Saison in der steirischen Landesliga, ein baufälliges Stadion. Aber im Frühjahr fanden sich einige, die eine Mission 2028 ins Leben riefen. In sieben Jahren soll Leoben wieder zur Bundesliga gehören. Für die nächsten drei Jahre wurde dafür ein prominenter Name als Trainer gewonnen, der Champions League-Sieger und Meister mit Bayern München war, Vizeweltmeister mit Deutschland, dessen Karriere Mitte der Neunzigerjahree als Köln-Leihgabe bei Rapid unter Ernst Dokupil mit Meistertitel und Europacupfinale richtig Fahrt aufgenommen und zu Bayern geführt hatte: Carsten Jancker (Bild oben), inzwischen 46 Jahre alt.

Hinter der Mission 2028 steht ein Sponsor. Die Unique Private Bank, die sich auf den Cryptowährungsmarkt spezialisierte. Was natürlich einige zum Nachdenken brachte. In der Szene heißt es, Leoben zahle Gehälter, die in der Landesliga nicht üblich sind, nicht einmal in der Regionalliga. Jancker, bei Rapid jahrelang Co-Trainer bei Peter Schöttel, Zoran Barisic und kurz bei Mike Büskens, danach als Chef mit Horn in die zweite Liga aufgestiegen, ließ seinen Job in der Regionalliga Ost beim FC Marchfeld sausen, wechselte in die Steiermark. Nahm einige Spieler mit, darunter das ehemalige Rapid-Talent Samuel Oppong. Eine Vergangenheit in der Bundesliga-oder zweiten Liga haben die Offensivspieler Lukas Skrivanek und Thomas Hirschhofer sowie der slowenische Tormann Zan Pelko, früher bei Austria Klagenfurt. Der Landesligastart mit der von Sportchef Adi Preschern und Jancker neu zusammengestellten Mannschaft ging allerdings schief –  0:2 in Lebring.

Bis Sonntag ruft sich Leoben mit der KAIF-Trophy in Erinnerung. KAIF ist ein Energy-Drink, viel Energie können Jancker und Leoben für die Mission 2028 durchaus brauchen. Zu der Trophy gehören ein Damenturnier, unter anderem  mit Real Madrid, Benfica, Celtic Glasgow und Austria Wien, Samstag die Heimpremiere von Jancker als Leoben-Trainer am Samstag gegen Liezen und Sonntag Vormittag ein von Ralph „The Voice“ Schader organisiertes Legendenspiel. Altstars mit Leoben-Bezug wie Schachner, Sturm Graz-Sportchef Andreas Schicker und Jancker gegen von Toni Polster gecoachte große Namen. Wie Österreichs Ex-Teamkapitän Andreas Ivanschitz, Ex-Teamtorhüter Otto Konrad, bald im ORF bei den „Dancing Stars“ zu bewundern. Jancker feiert ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Sturm-Partner bei Bayern, Giovane Elber, mit Weltmeister Klaus Augenthaler und Ex-Austria-Trainer Thorsten Fink. Mit Guido Buchwald ist noch ein Weltmeister von 1990 dabei, Jerzy Brzeczek (bis Jänner Teamchef von Polen), Radoslaw Gilewicz und Patrick Jezek erinnern an die Erfolgszeiten des FC Tirol unter Kurt Jara und Jogi Löw.

Der „Frühschoppen“ in Leoben ist quasi ein Vorgeschmack auf das, was Schader für 13. bis 17. Dezember in Tirol, in Nauders, geplant hat:  Das große Star Revival, letztes Jahr wegen Corona abgesagt. Zu dem noch mehr Prominenz als nach Leoben kommen soll, auch Löw,  Stani Tschertschessow oder Andreas Herzog. Die deutsche Schlagerikone G.G. Anderson schrieb für das Star Revival ein eigenes Lied. Titel: Das macht uns keiner nach!

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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