Sozusagen am Rande der Suche nach einem Trainer bezog Rapid ohne seine Teamspieler Freitagmittag in der Südstadt unter der Interimslösung Stefan Kulovits in einem Trainingsspiel beim Elften der zweiten Liga, Admira, eine 1:2 (0:2)-Niederlage, bei der nur Innenverteidiger Michael Sollbauer durchspielte. Zur Pause wurden zehn Spieler ausgetauscht, eingesetzt wurden auch fünf aus der zweiten Mannschaft. Rechtsverteidiger Dominic Vincze, Innenverteidiger Aristot Tambwe Kasengele, im Mittelfeld Nicolas Bajlicz und der deutsche Deniz Kaygin sowie Flügelstürmer Ismail Seydi, der die letzte Chance zum Ausgleich vergab. Fally Mayulu erzielte nach 72 Minuten den Anschlusstreffer. Den Chancen nach hätte Rapid gewinnen müssen. Nichts Neues also.
Ebenso bei den Gesprächen um den neuen Trainer, die sicher auch Samstag auf der Hauptversammlung thematisiert werden. Manche glauben, dass Kulovits nach der Länderspielpause gegen Blau Weiß Linz nicht auf der Trainerbank sitzen wird, sondern ein Deutscher. Entweder der bei Augsburg entlassene Enrico Maaßen oder Robert Klauß, der Assstent von Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann bei RB Leipzig war und den Traditionsklub 1. FC Nürnberg in der zweiten Liga nicht auf Aufstiegskurs gebracht hatte. Ob das eine Empfehlung ist? Interessant, eigentlich unverständlich, dass ein Wien lebender Deutscher mit grün-weißem Stallgeruch bisher nicht als Kandidat genannt wurde. Carsten Jancker wäre nach seinem nicht nachvollziehbaren Rauswurf nach fünf Runden beim Zweitligist Leoben, den er in zwei Jahren aus der Landesliga in den Profifußball zurückgeführt hatte, sicher mindestens ebenso eine Überlegung wert wie die meisten genannten Kandidaten. Wenn nicht sogar eine größere. Das hat weniger damit zu tun, dass er aus seiner Spielerzeit mit einer der erfolgreichsten Rapid-Saisonen, immer verbunden sein wird. Mit dem Meistertitel 1996 und dem Aufstieg ins Brüsseler Finale des Europacups der Cupsieger gegen Paris St. Germain. Zu der mit einem Tor gegen Sporting Lissabon, zwei gegen Dinamo Moskau und drei gegen Feyenoord Rotterdam einiges beitrug.
Danach holte Franz Beckenbauer den Torjäger zu Bayern München, wo er sechs Jahre lang spielte, deutscher Meister und Champions League Sieger wurde. Die Methoden von internationalen Trainergrößen wie Giovanni Trapattoni und Othmar Hitzfeld kennenlernte. Zudem saß der inzwischen 49 jährige Jancker auch schon auf der Trainerbank Rapids. Zwischen 2013 und 2016 in 173 Spielen als Assistent von Zoran Barisic und Mike Büskens. In der Zeit wurde Rapid dreimal hintereinander Vizemeister. Er wüsste also genau, was auf ihn zukommt. Die Frage ist nur, ob er sich damit anfreunden kann, dass der künftige Rapid-Trainer kaum eigene Ideen einbringen darf wie es Sportchef Markus Katzer andeutete. Ein Sager, den nicht nur Rapids letzter Meistermacher, Peter Pacult, in Klagenfurt, gar nicht verstand.
Dem LASK gelang es, eine Personalie wunschgemäß zu lösen. Er zog bei Slavia Prag die Kaufoption auf den Flügelstürmer Moses Usor. Der 21 jährige Nigerianer unterschrieb für fünf Jahre bis 2028. Billig war das sicher nicht, kostete garantiert einen siebenstelligen Betrag. Dass die vertraglich festgelegte Kaufsumme mehr als zwei Millionen betrug, bestritt Sportchef Radovan Vujanovic. Laut seiner Version klar unter zwei Millionen.
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