Fußball

Ein Reiz im 343. Wiener Derby: Rapids neue Hoffnung Wurmbrand gegen Austrias unbesiegten Heimkehrer Dragovic

Feiert Markus Schopp im zweiten Anlauf am Samstag seinen ersten Sieg als LASK-Trainer? Dann muss Aufsteiger GAK weiter mit der Frage leben, wann denn der erste volle Erfolg bei der Rückkehr in die Bundesliga gelingt. Blau Weiß, derzeit die Nummer eins in Linz, kämpft in Altach um die Fortsetzung der Erfolgsserie (wobei es zum Duell der ersten zwei der Torschützenliste, Gustavo Santos gegen Ronivaldo kommt),  Schopps Ex-Team Hartberg bei Austria Klagenfurt um den ersten Saisonsieg. Mit Interimstrainer Markus Karner. Wer auf ihn folgen wird? Hartbergs Obmann Erich Korherr will weder die Forderungen, die Manfred Schmid für eine Jobübernahme stellte, erfüllen noch die Ablöse zahlen, die der Wiener Zweitligist Floridsdorfer AC für seinen Trainer Mitja Mörec fordert. Mörec hätte sofort ja zum Bundesligajob gesagt.

Aber die Runde steht klar im Zeichen des ausverkauften Wiener Derbys, des insgesamt 343., am Sonntag in Hütteldorf. Selten war es vor einem Duell zwischen Grün Weiß und Violett so ruhig wie in dieser Woche. Da drehte sich fast alles um die drei Champions League-Tage. Erst im Februar konnte Rapid erstmals seit der Eröffnung des Allianz-Stadions vor acht Jahren ein Heimderby gewinnen. Nach zuvor elf sieglosen war die erste Hälfte beim 3:0 (3:0) mit Toren von Matthias Seidl, Guido Burgstaller und Marco Grüll zwischen der 18.und 40. Minute die bisher beste in der Trainerära von Robert Klauß. Ob es auch in seinem zweien Derby ähnlich optimal läuft? Zwei Heimsiege in Folge gegen den violetten Erzrivalen gelangen Rapid zuletzt zwischen 2008 und 2010. Die Austria verlor keine der bisher vier Partien mit Heimkehrer Aleksandar Dragovic. Ein Auswärtssieg gelang aber noch nicht.  Ob es Sonntag dabei bleibt?

Für den 33 jährigen Abwehrchef wird es das erste Derby in Hütteldorf seit 14 Jahren, seit 12. September 2010. Damals gewann er durch ein Tor von Roland Linz im Hanappi-Stadion 1:0, zwei Monate später folgte eine 0:1-Heimniederlage. Damals war Austrias Sportchef Manuel Ortlechner sein Mitspieler, der von Rapid, Markus Katzer, sein Gegner. Daher fühlt er sich jetzt vor seinem neunten Derby wie ein Neuling: „Mindestens 80 Prozent der Zuschauer sind gegen uns, was gibt es schöneres?“ Einen Routinier kann dies nicht erschüttern, spornt das eher an. Zumal er auch Derbyerfahrung aus Deutschland (mit Leverkusen gegen Köln) und Serbien (mit Roter Stern Belgrad gegen Partizan) hat. Wie es im Allianz-Stadion so läuft, bekam er im Oktober 2022 als Zuschauer mit. Als ihn der damalige Rapid-Sportchef(Zoran Barisic) einen Wechsel nach Hütteldorf schmackhaft machen wollte. Austria gewann damals 2:1

Für Dragovic wird es sein 72. Einsatz in der Bundesliga, für Rapids 16 Jahre jüngeren Stürmerhoffnung Nikolaus Wurmbrand der zweite. Keine Frage, dass nach seinem starken Debüt beim 1:1 in Wolfsberg samt Tor kein Weg an ihm vorbei führt. Zumal Isak Jansson und Ryan Mmaee wegen einer Reizung im Knie und muskulären Problemen weiter fehlen. Mmaee wurde als Soforthilfe geholt, jetzt fehlt der Marokkaner zum zweiten Mal hintereinander, wartet weiter auf sein Debüt. Ob Guido Burgstaller zum Kader gehören wird, entscheidet Klauß erst Samstag und hält es bis Sonntag, 16 Uhr, geheim.

Kein Geheimnis gibt es mehr um Sturms Abwehrchef Gregory Wüthrich. Die Pause des Schweizers wird nicht so lange dauern, wie befürchtet, aber doch Wochen. Nach der Rückkehr vom 1:2 zum Champions League-Start gegen Stade Brest aus Frankreich wurde er in Graz genau untersucht: Beide Kreuzbänder im rechten Knie blieben heil, er kommt ohne Operation aus. Die Verletzung der Kapsel-Band-Strukturen setzt ihn aber doch für einige Zeit außer Gefecht,

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer .

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