Eishockey

Ein Schlag ins Gesicht der Liga: U 20-Team kämpft um Aufstieg

Die Linzer Black Wings sind in der Ice League das Team der Stunde. Das 4:1 bei den Vienna Capitals am Freitag der 14. Sieg in den letzten 16 Partien, bei dem Trainer und Sportchef Philipp Lukas zehn Legionäre einsetzte. Womit er eigentlich gegen seine Überzeugung handelte. Auch bei den Verlierern spielten zehn Ausländer, beim Großeinkäufer Graz 99 und Titelverteidiger EC Red Bull Salzburg ist es genauso. Die Sportchefs der österreichischen Klubs zeigten vor kurzem erneut dem Wunsch des Verbands nach einer Reduzierung der Legionäre die kalte Schulter. Mit der immer wieder kehrenden Begründung, es gäbe nicht genug österreichische Spieler. Demgegenüber stehen die vier Siege von Österreich bei der U 20-WM in Bled.  Nach dem 4:2 gegen Frankreich, dem 3:1 über Topfavorit Norwegen, 3:2 gegen Slowenien und dem 2:0 gegen Ungarn spielt Österreich Sonntagmittag gegen Dänemark um den Aufstieg, für den bereits ein Punkt reicht, weil Österreich die einzige Mannschaft ist, die alle vier Partien gewann. Selbst der vorsichtige Roger Bader prophezeite als Sportchef in Österreichs Verband: „Die Chancen, dass wir es schaffen 80:20!“ Egal, wie das Spiel ausgeht: Schon die bisherigen vier Siege sind ein Schlag ins Gesicht der Liga und eihrer Politik, die oft drittklassigen Legionäre zu forcieren. Weil sie zeigen: Es gibt schon genug junge österreichische Spieler. Man muss nur den Mut haben, sie einsetzen, der fast allen ausländischen Klubtrainern abgeht und sie zu fördern.

Der Erfolg der U 20 zeichnete sich für Bader schon in den zwei Vorbereitungsspielen ab. Er lobte den Teamspirit, den Teamchef Philipp Pinter und sein Assistent Patrick Harand erzeugen konnten. Es gibt zwar keinen herausragenden Stürmer, aber trotzdem vier starke, ausgeglichene Linien. Und in der Defensive drei Eckpfeiler: Benedikt Oschgan (Bild), der zum Unterschied zur WM 2023 ein großer Rückhalt  und der bisher beste Torhüter der WM mit einer Fangquote von 95,8 Prozent ist. Sein Glück war, dass in Linz die zweite Mannschaft für die Alps League aus finanziellen Gründen aufgelöst wurde. Sein Tormanntrainer Jürgen Penker vermittelte ihm ein Probetraining in Schweden bei Östers Växjö, bei dem er überzeugte. Er spielt regelmäßig in der U 20 von Växjö, kam auch in einem Spiel der Champions League gegen Salzburg zum Einsatz. Ebenso herausragend der zweite Schweden-Legionär, Verteidiger Gregor Biber von Rögle, der von Beginn an den Aufstieg als Ziel nannte. Er wurde bereits vom NHL-Neuling Utah gedraftet, wird sicher 2025 bei der A-WM in Schweden für Österreich spielen. Auch U 20-Kapitän Thomas Klassek vom KAC, der sich als Leader bewährte, ist ein heißer Kandidat für das Nationalteam. Er kam schon in der Vorbereitung für die letzte WM in Prag zum Zug.

Foto: ÖEHV.

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