Das ist brutal bitter: Nach vier Siegen verpasste Österreichs U 20-Eishockeyteam bei der WM in Bled durch ein 4:5 (1:3, 1:0, 2:2) gegen Dänemark, also praktisch durch ein Tor zu wenig, den Aufstieg in die Topdivision, über den die Dänen jubelten.Im letzten Spiel bekam der zum besten Torhüter des Turniers gewählte Benedikt Oschgan so viele Treffer wie in den erste vier zusammen. Drei der fünf, zum 0:1, 3:4 und 3:5, in numerischer Unterlegenheit. Dabei zählte das Penaltykilling bis zum Entscheidungsspiel zu den Stärken der Mannschaft von Head Coach Philipp Pinter und Assistent Patrick Harand. Sportdirektor Roger Bader war dennoch stolz auf das Team und den Coaching Staff: „Sie haben Österreich großartig vertreten!“ Sagte es und fuhr nach Graz zum Liga-Schlager zwischen den Grazer 99ers und dem KAC, das die Grazer ach Penaltyschießen 4:3 gewannen, legte im TV-Interview bei Puls 24 die Finger in die offene Wunde: Die u 20-Spieler gehren bei den Klubs mehr gefördert und eingesetzt als bisher.
Ein Unentschieden nach regulärer Spielzeit hätte zu Aufstieg gereicht. Bis zur 43. Minute holte Österreich den 1:3-Rückstand nach dem ersten Drittel durch Villach-Stürmer Florian Lanzinger und Adrian Gesson von Salzburg auf, ehe die Referees aus den USA und Schweden bei 3:3 eingriffen: Eine Fünfminuten- plus Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Österreichs beste Verteidiger, Rögle-Legionär Gregor Biber (Bild). Vielleicht ließen sich die Referees auch davon beeinflussen, dass der Däne lange liegen blieb. Beim nächsten Wechsel spielte er dann schon wieder mit. Mit vier gegen fünf kassierte Österreich acht Minuten vor Schluss binnen 44 Sekunden zwei Tore: „Bei so einem Spielstand so einen Call zu machen, das ist richtig bitter. Das hat dann schlussendlich den Unterschied gemacht“, klagte Pinter, „was die Mannschaft in diesem Turnier leistete, war dennoch bewundernswert. Ich bin stolz, wie die Truppe zusammengewachsen ist, sehr attraktives und druckvolles Hockey spielte, sehr diszipliniert und strukturiert. Einige Spieler werden eine große Zukunft im österreichischen Eishockey haben!“ Etwa der erst 15 jöhrige Villach-Stürmer Paul Sintschnig, der bei seiner ersten U 20-WM mit großem Potenzial auffiel.
Österreich gelang nur der Anschlusstreffer durch Johannes Neumann, der wie Biber in Schweden bei Rögle spielt. Im Finish holte Pinter Oschgan für einen sechsten Feldspieler vom Eis, der Ausgleich wollte nicht fallen. Kapitän Thomas Klassek vom KAC wurde zum besten österreichischen Spieler der WM gekürt, zum besten der letzten Partie der Kärntner Stürmer Ian Scherzer, der in den USA bei den Madison Capitals engagiert ist.
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