Fußball

Ein schlechtes Jahr für Salzburgs Meistertrainer: Rose weg von Dortmund

Die Saison 2021/22, speziell dieses Jahr, ist kein gutes für die ehemaligen Meistertrainer von Red Bull Salzburg. Das betrifft Adi Hütter, Jesse Marsch und seit Freitag auch Marco Rose (Bild oben). Seine Zeit bei Borussia Dortmund ist nach nur zehn Monaten vorbei, der Vertrag wäre noch zwei Jahre gelaufen. Vor drei Tagen klang Boss Hans Joachim Watzke, der Rose vor einem Jahr für fünf Millionen Euro aus seinem Vertrag bei Borussia Mönchengladbach herauskaufte, ganz anders. Nach einer Saisonanalyse mit Sportvorstand Michael Zorc, dessen Tätigkeit endete, dessen Nachfolger Sebastian Kehl und dem mächtigen externen Berater Matthias Sammer sprach Watzke von keinem einfachen Schritt wegen der Wertschätzung unter allen Beteiligten. Aber man habe nicht das Maximum aus den vorhandenen Möglichkeiten herausgeholt. Gemeint ist das Scheitern in der Champions League in der Gruppe mit Ajax Amsterdam und Sporting Lissabon, das Ausscheiden in der Europa League gegen die Glasgow Rangers und die Blamage im Pokal beim Zweitligisten St. Pauli. Platz zwei in der Bundesliga mit acht Punkten Rückstand auf Bayern München waren Watzke und Sammer zu wenig. Die vielen Verletzungen, Ausfälle über insgesamt 2000 Tage, ließen sie nicht gelten.

Rose fühlte nicht die hundertprozentige Überzeugung aller Beteiligten für den eingeschlagenen Weg, den er als richtigen sah, womit auch für ihn die Trennung die einzig mögliche Konsequenz daraus war. Mit ihm gehen auch seine Assistenten, die er aus Salzburg sowohl zu Mönchengladbach als auch zu Borussia Dortmund mitgenommen hatte. Das sind Alexander Zickler, Rene Maric und Patrick Eibenberger. Sein Nachfolger dürfte sein Vorgänger werden: Edin Terzic, der letzte Saison Borussia Dortmund als Nachfolger des Schweizers Lucien Favre zum Pokalsieg geführt hatte und mit dem Job als technischer Direktor belohnt wurde. Damit saß die bei den Fans populäre Alternative zu Rose von Beginn an auf der Tribüne.

Rose war 2017 bei Salzburg zum Chef geworden, weil der Spanier Oscar Garcia nach zwei Doubles aus dem Vertrag ausstieg. Da drängte sich Rose, der zuvor mit der U 19 die Youth League gegen Barcelona und Benfica Lissabon gewonnen hatte, auf. Der immer mürrische Garcia wurde nach Salzburg weder bei St. Etienne in Frankreich, Olympiakos in Griechenland (nur je 13 Spiele), Celta da Vigo in Spanien (38 Spiele) glücklich, liegt aktuell in Frankreichs League 1 mit Reims vor der letzten Runde auf Rang zwölf. Mit Salzburg gewann Rose zwei Meistertitel, einmal den Cup, kam bis ins Semifinale der Europa League. Danach holte ihn Mönchengladbach für 2,5 Millionen Ablöse. Rose schaffte mit der Borussia die Qualifikation zur Champions League, dort den Sprung in die k.o.-Phase. In einer Gruppe mit Real Madrid und Inter Mailand.

Roses Nachfolger bei Salzburg, der Amerikaner Jesse Marsch, wechselte nach zwei erfolgreichen Saisonen mit der Qualifikation für die Champions League  letzten Sommer zu RB Leipzig, wurde im Dezember beurlaubt, bekam einen Job in der Premier League bei Leeds. Seht vor der letzten Runde punktegleich mit Burnley auf einem Abstiegsplatz. Leeds spielt auswärts gegen Brentford, Burnley daheim gegen Newcastle. Sieht nicht gut aus. Rose ist der fünfte Trainer in der deutschen Bundesliga seit der letzten Runde am Samstag, der nicht mehr im Amt ist.

Den Anfang machte Roses Nachfolger bei Mönchengladbach, Adi Hütter, Salzburgs Meistermacher der Saison 214/15, mit der einvernehmlichen Trennung. Dann folgten Markus Weinzierl (Augsburg), Florian Kohfeldt (Wolfsburg), Sebastian Hoeneß (Hoffenheim) und Rose. Da kann man von einem Trainerbeben reden. Hütters Nachfolger wird Sonntag präsentiert: Ex-Dortmund-Trainer Favre kehrt nach sieben Jahren zu Mönchengladbach zurück.

Foto: RB live.

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