Kein anderer als Dominik Fitz (Bild) verkörpert in Austrias aktueller Mannschaft mehr die Erinnerung an bessere violette Zeiten. Als in erster Linie das Spiel mit dem Ball gefragt war und nicht vor allem das gegen den Ball. Viele bezeichnen den 25 jährigen als typischen Austria-Spielertyp. Dienstagabend bewies er im strömenden Regen seinen Instinkt für besondere Situationen, sorgte im Semiinale der Play offs um einen Europacupplatz bei Wolfsberg in der vierten Minute der Nachspielzeit mit seinem zehnten Saisontor für den 2:1 (1:0)-Auswärtssieg, prolongierte damit die Saison. Austria hat noch zwei Finalspiele gegen Hartberg. Das erste Freitagabend in der Generali-Arena, das zweite vier Tage später in der Steiermark.
Fitz hatte wie schon im ersten Spiel unter Inerimstraienr Christian Wegleitner, dem 2:1 bei Bau Weiß Linz am letzten Samstag seine Beine bei beiden Toren im Spiel. Das schnelle 1:0 nach acht Minuten bereitete er mit einem Eckball zum kurzen Eck vor, Matteo Meisl gelang per Kopf sein erstes Tor in der Bundesliga. Das war der elfte Assist von Fitz. Nach 64 Minuten schöpfte Wolfsberg Hoffnung, als Joker Augustine Boakye mit links der Ausgleich gelang. Alles wieder offen. Das zweite Austria-Tor durch Fisnik Asllani, den Kosovos neuer Teamchef, Franco Foda, vor Ort beobachtete, zählte nach VAR-Intervention (Christian Petru Ciochirca) wegen vorangegangenen Abseits nicht. Die Entscheidung fiel, als alles schon mit einem Nachspiel rechnete, das Hartberg für Freitag in die Karten gespielt hätte. Ein Pass aus der Abwehr heraus auf Fitz, der auf einen Konter laueerte. Wolfsbergs bis dahin starker Tormann Lukas Gütlbauer stand am Strafraum, wollte zur Linie zurücklaufen, rutschte jedoch aus. Instinktfußballer Fitz sah das leere Tor, riskierte einen Schuss aus rund 30 Metern. Gütlbauer, inzwischen wieder auf den Beinen, erreichte den Ball nicht mehr. Bitter für ihn, Riesenjubel bei Austria. Kapitän Manfred Fischer: „Wir haben uns das Glück erarbeitet, sind verdient weiter gekommen!“ Wegleitner sprach von einem Tor wie gezeichnet für Fitz: „Idee und Ausführung, das passt ideal zu ihm!“
In den bisherigen zwei Saisonduellen gewann Hartberg im September durch zwei Tore von Donis Avdijaj daheim 2:1, die Austria im Februar in Favoriten 3:1. Das 2:1 gelang Fitz mit seinem damals ersten Saisontor. Als er einen schlechten Rückpass von Hartbergs Mamadou Sangare beim bekannt riskanten Spielaufbau der Steirer nützte. Damals konnte man davon reden, dass Pressing Fußball besiegte. Gelingt es noch einmal? Wegleitner,d er die erste Hälfte als unruhig und unrund kritisierte, baut auf die nach der Pause gezeigte Energie, den Siegeswillen: „Das war Wahnsinn!“
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