Fußball

Ein Villacher sorgte für Sturms Triumph in Klagenfurt

Im 59. Pflichtspiel dieser Saison wirkten Salzburgs Helden etwas müde und ausgebrannt. Und so wurde es im hektischen  Klagenfurter Cupfinale gegen Sturm Graz nichts mit dem historischen fünfte Double in Serie. Sondern mit dem fünften Cupsieg der Grazer, dem zweiten im Klagenfurter Wörtherseestadion nach acht Jahren. Damals 1:0 gegen Wr.Neustadt nach 90 Minuten, diesmal 1:0 gegen Red Bull Salzburg nach 120 Minuten. Paradox, wenn man die Kärntner Lokalrivalität ins Kalkül zieht, dass mit Stefan Hierländer ausgerechnet ein Villacher für die große steirische Party in Klagenfurt sorgte. Nach 112 Minuten bezwang er nach einer Flanke von Marvin Potzmann, der zu Rapid wechseln wird, den besten Salzburger, Tormann Cican Stankovic.

Stankovic und Innenverteidiger Duje Caleta-Car waren die einzigen Salzburger, die Sonntag  beim Meisterstück  in der Bundesliga, beim 4:1 gegen die Grazer, in der Startelf gestanden waren. Da wirkten die Mannschaft viel frischer und spritziger als  im Cupfinale. Vielleicht, weil  zehn Stammspieler eine Pause bekamen, um in Klagenfurt wieder bei Kräften zu sein. Diese Rechnung von Trainer Marco Rose ging nicht auf. Die letzte Torchance im ganzen Spiel hatte  Salzburg bereits nach 17 Minuten. Und die servierten Sturms Tormann Jörg Siebenhandl und Innenverteidiger Lukas Spendlhofer Munas Dabbur. Und zudem zeigte Sturm sein anderes Gesicht, ein aggressiveres. Viel mehr Zweikämpfe gewonnen, viel mehr mit hohen Bällen agiert als Sonntag zuvor in Salzburg. Und so  kam es zum ersten Titel unter Sportchef Günter Kreissl und den von ihm im Winter geholten Trainer Heiko Vogel. In der Pause vor der Nachspielzeit war sich Kreissl nicht zu schade, die Hand vor die ORF-Kameras zu halten, die live die  taktischen Anweisungen von Vogel liefern wollten. Das nennt man Teamwork.

Als das einzige Tor des Finales fiel, waren Salzburgs Innenverteidiger nicht mehr am Platz. Caleta-Car musste zur Pause mit Adduktorenproblemen passen, Andre Ramalho sah nach 71 Minuten für ein Foul an Bright Edomwonyi zu Recht Gelb-Rot. Mit zehn Mann, mit Diadie Samassekou und Caleta-Cars Nachfolger Jerome Enguene im Abwehrzentrum, die noch nie zuvor als Innenverteidiger zusammengespielt hatten und beim einzigen Tor schlecht postiert waren,  wartete Salzburg nur noch auf einen Lucky Punch, wollte sich ins Elfmeterschießen retten, um darauf zu hoffen, dass Stankovic wie im Semifinale in Mattersburg nochmals zum Elferkiller avancierten wird. Aber so weit kam es nicht. Durch einen Villacher. Nicht zum ersten Mal im Wörtherseestadion. Acht Jahre zuvor sorgte er im Viertelfinale mit einem Fersler für das 3:2 des FC Austria Kärnten gegen Rapid, das Cup-k.o. der Hütteldorfer. Nach dem sich der damalige Rapid-Trainer Peter Pacult den empörten grün-weißen Fans, die den Autobus blockierten, an der Wegfahrt hinderten,  zu einer Aussprache in der Kabine stellen musste.

Im Sommer danach wechselte der 19jährige Hierländer von Klagenfurt nach Salzburg, wurde bis 2014 dort je zweimal Meister und Cupsieger, ohne Stammspieler zu sein Daher wechselte er zu RB Leipzig in die zweite deutsche Liga, setzte sich auch nicht richtig durch. Nach Leipzigs Aufstieg war er nicht mehr gefragt. Sein Berater Max Hagmayr vermittelte ihn zu Sturm Graz, wo er  zwei Wochen vor dem Cupsieg seinen Vertrag verlängerte. Trotz Angebotenvon Rapid und Austria, weil er in Graz bessere Perspektiven sah als in Wien. Sturm positionierte sich als Cupsieger eindeutig als zweite Kraft in Österreich nach Salzburg. Also strahlten Kreissl und sein Torschütze Hierländer (Bild oben) um die Wettel

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