Fußball

Elf Tore in zwei Spielen kassiert: Leeds wartet auf Max Wöber

Am 18. März lag Leeds United nach dem 4:2-Auswärtssieg gegen Wolverhampton auf Rang zwölf der Premier League. Das war das letzte Spiel mit Max Wöber im Abwehrzentrum. Seither fehlte der 25 jährige Wiener, wegen der Oberschenkelverletzung, die er beim 4:1 von Österreichs Team im EM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan in Linz erlitt. In den vier Partien ohne Wöber erlitt Leeds drei Niederlagen, zuletzt daheim zwei schlimme Debakel mit elf kassierten Toren. Auf das 1:5 gegen Crystal Palace folgte Montag das 1:6 (0:2) gegen den FC Liverpool, das Wöber von der Ersatzbank aus sah. Warum der spanische Trainer Javier Gracia ihn nicht einsetzte, obwohl Wöber bereits länger als eine Woche mit der Mannschaft trainierte, bleibt sein Geheimnis. Ohne Chef Wöber wirkte auch der Deutsche Robin Koch im Zentrum total überfordert. Das Gleiche konnte man vom Spanier Junior Firpo, vom Holländer Pascal Struijk und vom Ex-Salzburger Ramus Kristensen behaupten. Viele der 36.000 Zuschauer im ausverkauften Stadium an der Elland Road gingen bereits 20 Minuten vor Schluss. Liverpool kehrte nach fünf sieglosen Spielen auf die Erfolgsstraße zurück. Die Leeds-Abwehr machte es auch leicht. Mo Salah (Bild) und der Portugiese Diogo Jota trafen je zweimal, je einmal Cody Gakpo und Darvin Nunez.

Auf der Tribüne verriet der versteinerte Gesichtsausdruck des italienischen Leeds-Besitzers Andrea Radrizzani seinen Gemütszustand. Denn das Angebot des US-Unternehmens 49erEnterprises, das bereits 44 Prozent der Leeds-Anteile besitzt, dem der Fooball-Club San Francisco 49ers gehört, für 400 Millionen Pfund, das sind 453 Millionen Euro, die restlichen 56 Prozent an Leeds zu erwerben, gilt nur für den Fall des Klassenerhalts. Nach den Heimdebakels liegt Leeds sieben Runden vor Schluss nur noch auf Rang 16, zwei Punkte vor Nottingham auf dem ersten Abstiegsplatz.  Dahinter folgen Leicester und Southampton, der Ex-Klub von Ralph Hasenhüttl. Die Bilanz von Gracia, der auf Ex-Salzburg-Trainer Jesse Marsch gefolgt war, sagt gar nichts Gutes: nur drei Siege in neun Spielen. Das bedeutet einen Punkteschnitt von 1,11. Mit dem kann man absteigen.

Also braucht Leeds die Rückkehr von Wöber wie einen Bissen Brot. Samstag soll es in London gegen Fulham so weit sein. Die weiteren Gegner in den letzten sieben Runden: Leicester, Bournemouth, Meister Manchester City, Newcastle West Ham und zum Abschluss daheim am 28. Mai Tottenham. Ein schwerer Restprogramm. Ohne stabile Abwehr wird keine Rettung, die letzte Saison unter Marsch erst im letzten Spiel gelang, möglich sein. Ob Liverpool in seiner titellosen Saison noch eine Aufholjagd von Rang acht zu einem Champions League-Platz, der derzeit neun Punkte entfernt ist, gelingen kann? Trainer Jürgen Klopp glaubt daran.

Foto: FC Liverpool.

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