Nichts wurde es mit sechsten Sieg von Rapid zum Saisonstart. Bei Austria Klagenfurt und Peter Pacult, dem letzten Rapid-Meistertrainer, setzte es mit dem 1:1 (1:1) vor 8000 Zuschauern im Wörthersee-Stadion den ersten Dämpfer. Den sich Rapid eigentlich selbst zugefügt hat. Weil es genug Chancen gab, zu gewinnen. Zudem mussten die Kärntner ab der 50. Minute und einer völlig überzogenen roten Karte gegen Innenverteidiger Thorsten Mahrer mit zehn Mann spielen, hielten trotzdem das 1:1. Der Ärger von Pacult über VAR Sebastian Gishammer und Referee Arnes Talic war durchaus berechtigt. Nur die Forderung von Klagenfurt auf Freispruch für Mahrer wird Montag vor dem Strafsenat keine Chance auf Erfolg haben, auch wenn die Entscheidung des Unparteiischen mehr als lächerlich war, wie Pacult feststellte. Schon die gelbe Karte wäre beim Zusammenprall von Mahrer mit Rapids Stürmertalent Furkan Dursun mehr als hart gewesen.
Rapids Trainer Robert Klauß rotierte gegenüber der Besetzung vom Trabzonsor-Spiel fünfmal, der angeschlagene Tormann Niklas Hedl fuhr gar nicht mit nach Kärnten. Für Nenad Cvetkovic, Jonas Auer, Mamadou Sangare, Isak Jansson und Guido Burgstaller kamen Max Hofmann, Bendegüz Bolla, Debütant Benjamin Böckle, Louis Schaub und Dursun zum Zug. Schon nach vier Minuten war Hedl-Ersatz Paul Gartler geschlagen, ohne dass ihn die geringste Schuld daran traf. Rapids Abwehr war unsortiert, dies nützte Ben Bobzien zu seinem ersten Tor für Klagenfurt. Der Ausgleich fiel 14 Minuten später durch den bis zur Pause diesmal im zentralen Mittelfeld aufgebotenen Moritz Oswald. In seinem 50 Bundesligaspie traf der erblondete Oswald (Bild) zum ersten Mal unter Mithilfe von Klagenfurts Tormann Marco Knaller. Aber mehr kam nicht mehr. Auch nicht, als Sangare zur zweiten Hälfte auf den Rasen kam, Burgstaller und Jansson nach 67 Minuten eingewechselt wurden. Am nächsten der Führung war Rapid vor der Pause bei einem Schuss von Dion Bjelo an die Innenstange. Der Kroate ließ auch nach der Pause einen Sitzer aus.
„In Summe war es nicht ausreichend, um zu gewinnen, aber trotzem nicht schlecht, weil wir viel Kontrolle hatten. Für einen Sieg hätten wir etwas mehr tun müssen!“, meinte Klauß. Bemerkenswert seine Fairness zu der mehr als umstrittenen roten Karte: „Von der Bank aus hatte ich den Eindruck, dass es nicht einmal ein richtiges Foul war. Ich hätte weiterlaufen lassen und gar nicht gepfiffen!“ Auch Trabzonspor konnte vor dem Retourspiel am Donnerstag in Hütteldorf nicht gewinnen. Zum Start der türkischen SüperLig reichte es nur zu einem 0:0 bei Sivaspor.
Foto: Gepa/Admiral.