Fußball

Erster Sieg in Deutschland seit 113 Jahren: Der nächste Belgien-Kracher

Montagabend Österreich im Linzer Stadion gesehen, 24 Stunden später Belgien vor dem TV-Schirm. Der Vergleich gab wenig Hoffnung, dass für Österreich am 17. Juni in Brüssel etwas zu holen sein wird. Denn das zweite Spiel der roten Teufel, die ganz in Weiß spielten, unter dem neuen Teamchef Domenico Tedesco brachte den zweien Sieg. Nach dem 3:0 in Schweden einen historischen. Den ersten in Deutschland seit 113 (!) Jahren. Die Belgier hatten beim 3:2 (2:1) in Köln den Österreichern vor allem eines voraus: Eine weitaus höhere Effizienz. Das hat sicher etwas mit Qualität zu tun. Wie die Belgier in der ersten halben Stunde Deutschland auseinandernahmen, das hatte Klasse.  Da wäre sogar eine höhere Führung möglich gewesen, war Deutschland mit dem Zweitore-Rückstand gut bedient.

Bei der ersten Chance die Führung durch Yannick Carrasco, mit der zweiten das 2:0 durch Torjäger Romelu Lukaku. Deutschland wirkte hilflos, total überfordert. Beide Treffer fielen nach einem perfekten Pass des überragenden Kapitäns Kevin de Bruyne. Knapp vor der Pause traf nach einem Eckball ein Kopfball von Deutschlands Mittelstürmer Niklas Füllkrug Lukaku an der Hand. Füllkrug verwandelte den Elfmeter. Die Auswechslung des 35 jährigen Innenverteidigers Jan Vertonghen zur Pause sorgte für etwas Unordnung in Belgiens Defensive. So ergriff Deutschland die Initiative, Es dauerte bis zur 8. Minute, bis Belgiens zur ersten Chance in der zweiten Hälfte kam. Aber die nützte de Bruyne. Eine Minute später wechselte ihn Tedesco aus, zuvor bereits Lukaku. Im Finish machte Deutschland nach dem 2:3 durch Serge Gnabry nochmals Druck, aber am Ende jubelte Tedesco mit seinen Spielern vor den belgischen Fans.

Anzunehmen, dass einer von Ralf Rangnicks Assistenten, Lars Kornetka oder Peter Perchtold, in Köln auf der Tribüne „spionierte“. Die ballsicheren Belgier kann man nur stoppen, wenn es gelingt, aggressiv in die Zweikämpfe zu kommen. Ob das zu schaffen sein wird? „Wie wir in der ersten haben Stunde spielen, das war schon sehr gut“, meinte de Bruyne. Damit sagte er alles. Österreich hat aber sicher mit David Alaba, Kevin Danso, David Alaba oder Philipp Lienhart und auch Gernot Trauer bessere Innenverteidiger als Dienstag Abend Deutschland mit Matthias Ginter und West Ham-Legionär Thilo Kehrer.

Einen historischen Sieg gab es auch im Hampden-Park von Glasgow: Schottland bezwang erstmals seit 39 Jahren Spanien. Beide Treffer zum 2:0 (1:0) erzielte Scott McTominay, Reservist bei Manchester United. Spaniens Teamchef Luis de la Fuente rotierte drei Tage nach dem 3:0 gegen Norwegen in Malaga siebenmal, ließ Kapitän Alvaro Morata auf der Bank. Das war nicht die richtige Entscheidung, Spanien blieb trotz 67 Prozent Ballbesitz harmlos. Schottland ist nach zwei Heimsiegen (zuvor 3:0 gegen Zypern) Tabellenführer.

 

Foto: BelgianFootball/Photo News.

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