Zum Abschluss der Hinrunde prolongierte Meister Bayern sein Aluminium-Glück: Letzten Sonntag stand beim 2:1n gegen Freiburg die Latte dem Ausgleich in der Nachspielzeit im Weg, drei Tage später rette in Augsburg die Stange das 1:0 (1:0) der Bayern im Derby. Bei einem Elfmeter schickt Augsburgs Isländer Alfred Finnbogason zwar Bayerns Kapitän Manuel Neuer ins falsche Eck, traf aber nur die Stange. So kassierte der beste Tormann der Welt erstmals seit der fünften Runde, dem 5:0 gegen Eintracht Frankfurt, am 24. Oktober, kein Tor. Stellte damit den Rekord des künftigen Bayern-Vorstandschefs Oliver Kahn an „zu null“-Spielen ein. Mehr als drei Monate musste Neuer darauf warten, bis er wie Kahn auf 196 zu null-Spiele kam. Bayerns Siegestor fiel aus einem Elfmeter, den Robert Lewandowski (Bild oben) verwandelte. Auch das ist ein Rekord: Denn 22 Tore in der Hinrunde erzielt vor dem Polen kein Spieler in der Bundesliga, auch nicht der legendäre Bayern-Bomber Gerd Müller. In der ersten Hälfte hieß das Torschussverhältnis 15:0 für Bayern, die eine klarere Führung herausschießen hätte müssen, in der zweiten Hälfte aber 9:2 für Augsburg, Verrückt. David Alaba? Der Wirbel um die angebliche Unterschrift bei Real Madrid lenkte ihn nicht ab. Als die Bayern mit Mann und Maus den knappen Vorsprung verteidigen, machte er keinen auffälligen Fehler.
Die wackligen Bayern gehen mit vier Punkte Vorsprung auf RB Leipzig, sieben auf Leverkusen und schon zehn auf Borussia Dortmund in die Rückrunde. Leipzig quälte sich, angetrieben von Marcel Sabitzer, zu einem 1:0 (0:0) über das Sensationsteam Union Berlin, dessen österreichischer Kapitän Christopher Trimmel auf der Bank blieb. Erstmals in dieser Saison erzielte Union kein Tor. Keinen Sieger gab es beim Österreicher-Duell zwischen Philipp Lienhart und Martin Hinteregger. Zunächst führte Eintracht Frankfurt im Breisgau 1:0, dann Freiburg 2:1, am Ende hieß es 2:2, weil Freiburgs Keven Schlotterbeck mit einem kuriosen Eigentor für das 2:2 sorgte. Er rutschte den Ball mit dem Hinterteil über die Linie. „Sky“-Kommentator Jörg Dahlmann fand das erste „Popo-Tor“ der Bundesligageschichte im wahrsten Sinne des Wortes zum Schreien. Lienhart spielte diesmal im zentralen Mittelfeld. Manch Medien bezeichneten ihn als „brutales Tier“, weil er soviel abräumte. Einmal sogar unabsichtlich den Schiedsrichter. Als Adi Hütter bei Freiburgs Führung den 36 jährigen Makoto Hasebe gegen den zurückgekehrten Torjäger Luka Jovic austauschte, bekam Hinteregger für die letzten 30 Minuten die Kapitänsschleife. Hütter kann mit der Hinrunde zufrieden sein: Nur zwei Punkte hinter dem Champions League-Platz, neun Punkte mehr als vergangene Saison, in der Frankfurt allerdings auf drei Hochzeiten tanzte, auch in der Europa League spielte.e
Am Tabellenende sind Schalke und Mainz schon vom Abstieg gezeichnet. Schalke kassierte daheim gegen den 1e. FC Köln in der Nachspielzeit das Tor zur bitteren 1:2-Pleite, zum rettenden Ufer fehlen zehn Punkte. Auf dem steht drzeit Aufsteiger Arminia Bielefeld nach dem 3:0-Heimsieg ohne den verletzte Manuel Prietl gegen VfB Stuttgart steht. Bei dem Tormann Stefan Ortega mit einer Weltklasseabwehr mit der Ferse ein Tor von Sasa Kalajdzic verhinderte. Für „Bild“ eine irre Hacken-Parade, für Kalajdzic ein Grund, dem Keeper mit den Worten“mörderisch gehalten“ zu gratulieren. Nächster Gegner von Schalke ist Bayern. Da soll der 37 jährige Jan Klaas Huntelaar sein Comeback feiern. Mittwoch verhinderten dies Wadenprobleme.