Fußball

Erstes VAR-Tor im Cup und der „Messi von Ried“

Nur noch Wolfsberg darf auf ein „Cupfinale dahoam“ in Kärnten, wenn auch im Klagenfurter Wörthersee-Stadion, hoffen. Denn mit einem 4:2 (2:2, 1:1) gegen den Wiener Zweitligisten Floridsdorfer AC gelang vor nur 512 Zuschauern nach Verlängerung der Aufstieg ins Semifinale. „Hausherr“ Austria Klagenfurt verabschiedete sich hingegen mit einem 0:2 (0:0) bei Ried. Wobei die Niederlage mit dem ersten Tor, das im Cup nach Intervention des Video Assistant Referees fiel, begann. Im Herbst waren die Klagenfurter in der  Bundesliga mitunter Opfer merkwürdiger Entscheidungen des VAR. Die im Cup war allerdings korrekt.

VAR Gerhard Grobelnik machte Schiedsrichter Harald Lechner vier Minuten nach der Pause darauf aufmerksam, da Klagenfurts Torjäger Markus Pink  im eigenen Strafraum ein Schuss gegen den ausgestreckte Arm flog. Wenn auch aus kurzer Distanz. Aber der ausgestreckt Arm bedeutete Elfer, den Lechner gab, als er in der Video Area die Szene sah. Julius Wießmeier brachte Ried in Führung, Klagenfurt fand keine Mittel, um das Match umzudrehen, das Ausscheiden abzuwenden. Ried war die bessere Mannschaft und machte nach 79 Minuten alles klar. Durch einen Joker, den sieben Minuten davor eingewechselten 24 jährigen Kroaten Leo Mikic (Bild oben). Der sich bereits im Herbst in der Bundesliga als Joker mit wichtigen Toren gegen Red Bull Salzburg, Admira und Rapid bewährte. Freitag erstmals im Cup: Das Solo durch Klagenfurts Abwehr, bei dem er am Ende auch Tormann Philipp Menzel ausmanövrierte, war spektakulär. Begeisterte im ORF-Studio  am Wiener Küniglberg den Experten Herbert Prohaska so sehr, dass er von einem Weltklassetor schwärmte, das sonst nur Topstars wie Lionel Messi erzielen: „Heute war  Mikic der Messi von Ried“, lobte Prohaska.

Damit kam Ried erstmals nach neun Jahren wieder ins Semifinale, konnte sich der neue Trainer Robert Ibertsberger über einen Einstand, wie er besser nicht sein hätte können, freuen: „Aufgestiegen, kein Tor kassiert, viel Willen gezeigt!“ Auffällig, dass er im Vergleich zum Herbst auf einen Viererbwehr umstellte und von den Winterkäufen keinen in der Startelf beginnen lässt, nur einen als Joker brachte. Salzburg-Leihgabe Dorgeles Nene kam gemeinsam mit Mikic auf den Rasen, der für das Glanzlicht sorgte.

Ein ähnliches gab es in Wolfsberg nicht, aber ein Jokertor mehr. Der einige Zweitligist im Bewerb verkaufte sich sehr teuer, ging nach 20 Minuten durch den Portugiesen Joao Oliveira in Führung. Bis zur Pause glich Wolfsberg durch den Israeli Dai Taribo aus, der Kroate Dario Vizinger sorgte kurz nach Beginn der zweiten Hälfte für die Führung, die Wolfsberg über die Distanz zu bringen schien. Aber dann schoss Verteidiger Daniel Rechberger, erst 15 Minuten im Einsatz, in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Außenseiter nach einem Eckball in die Verlängerung. In der die Floridsdorfer der Führung nahe waren, als ein Schuss von Oliveira die Stange streifte. Die gelb-rote-Karte für Innenverteidiger Christian Bubalovic in der Szene darauf nach 110 Minuten bedeutete den Knackpunkt. Bis zur 117. Minute schien es, als könnte sich der FAC ins Elfmeterschießen retten. Aber dann sorgte Thorsten Röcher für die Führung. Auch er war Joker, kam 42 Minuten nach der Einwechslung für Daribo nur zum Ball, weil Christopher Wernitznig eine Hereingabe von Amar Dedic vom Fuß sprang. Pech für den FAC. Zwei Minuten später leistete Röcher als Draufgabe  den Assist zur endgültigen Entscheidung, zum 4:2 des 18 jährigen Verteidiger Adis Jasic. Wolfsberg steht damit zum dritten Mal nach 2015 und 2021 im Semifinale.

Foto: Gepa/Admiral.

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