Fußball

Erstmals dreimal Gloukh: Salzburgs Gala erinnerte an beste Zeiten

Daheim 0:1, auswärts 1:1, das waren in der titellosen letzten Saison die Resultate von Red Bull Salzburg gegen Aufsteiger Blau Weiß Linz. Samstag fiel der erste Bundesligasieg der Salzburger über die Linzer trotz 0:1-Rückstand überzeugend aus. Das 5:1 (2:1) mit der bisher besten Leistung unter Trainer Pepijn Lijnders erinnerte an die Zeiten, in denen Salzburg die Liga dominierte. Ein Offensivspektakel, das Hoffnung für das Retourspiel bei Twente Enschede am Dienstag machte, den 2:1-Vorsprung in den Aufstieg in die Play-offs zu verwandeln. Die Holländer gewannen ihr Auftaktspiel in der Eredivisie auswärts gegen NEC Nijmegen 2:1 (1:1).

Lijnders stellte gegenüber dem Europacup auf sechs Positionen um. Maurits Kjaergaard, der Doppelpacktorschütze gegen Twente, begann ebenso auf der Bank wie Aleksa Terzic, Mads Bistrup, Lucas Gourna-Douath und Dorgeles Nene, Herny Blank fiel verletzt aus. Zu seinem Bundesligadebüt kam als Linksverteidiger der 18 jährige Schwede John Mellberg, der eine Woche zuvor mit Liefering in der zweiten Liga gegen Vienna 0:1 verlor, vier Tage später seinen Vertrag bis 2028 verlängerte. Erstmals in der Startelf stand der 20 jährige Moussa Yeo, ein Offensivspieler aus Mali, zuvor hatte er drei Kurzeinsätze.

Trotz des 0:1, bei dem Samson Baidoo nicht gut aussah, Tormann Janis Blaswich passiv wirkte, kam Salzburgs Offensivlawine ins Rollen, Drei Minuten später Ausgleich durch Oscar Gloukh, mit dem zweiten Tor des 20 jährigen Israeli (Bild) begann die Gala, die Dampfwalze zu rollen. Zum dritten Treffer von Gloukh leistete Yeo den Assist. Zuvor erzielte Gloukh in 44 Bundesligaspielen elf Tore, in keinem mehr als eines. Jetzt gelang ihm innerhalb von 47 Minuten sein erster Dreierpack. Danach brachte Lijnders von der Bank noch „Danish dynamite“: Kjaergaard lieferte die Vorarbeit zu den letzten zwei Toren, die Yeo, der auch mit nicht weniger als zwölf gewonnen Dribblings auffiel, und der eingewechselte Bistrup erzielen. Am Ende hatte Salzburg fast unglaubliche 66 Ballaktionen im gegnerischen Strafraum. Auch deshalb strahlte Lijnders: „In der zweiten Hälfte war es sehr laut im Stadion. Ich bin gekommen, um so etwas zu erleben, dass die Spieler für Emotionen sorgen, den Fans Freude bereiten!“

Salzburgs Sieg kam erwartet, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Unerwartetes passierte hingegen in Linz mit der 1:2 (1:1)-Heimpleite des LASK gegen Altach. Die noch starke erste Hälfte konnten die Linzer trotz der frühen 1:0 durch Kapitän Robert Zulj nicht zur Pausenführung nützen, da ein Fehler im Aufbauspiel durch Sascha Horvath den Altach-Ausgleich durch Gustavo Santos führte. In der zweiten Hälfte blieben die Linzer bei aller optischen Überlegenheit eigentlich ungefährlich. Auch ein unpassender Ausflug von Tormann Tobias Lawal führte zu Altachs Siegestreffer durch Gustavo Santos. Damit erzielte der 28 jährige Brasilianer alle drei Tore der Vorarlberger in den erste zwei Runden. Das erste von vier „Bewährungsspielen“, die der angezählte Trainer Joachim Standfest bekam, um die Wende zu schaffen, verlief für ihn optimal. Bei nur 20 Prozent Ballgewinn. Damit schaffte zuvor in der Bundesligageschichte keine Mannschaft zu gewinnen.

Kein Tor gab es im Hitzeduell zwischen WSG Tirol und Aufsteiger GAK. Die Tiroler nützten die Chance, erstmals zwei Siege in den ersten zwei Runden zu gewinnen, die Grazer kamen zum ersten Punkt in der Bundesliga seit 17 Jahren. Für Tirols neuen Trainer Philipp Semlic war es dennoch ein „Erfolg“: Erstmals verlor er nicht im Trainerduell gegen Gernot Messner. Bei zuvor sieben in der zweiten Liga gab es für Semlic sieben Niederlagen.

Foto: RB Salzburg/Schaad.

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