Fußball

Etwas Hoffnung für die gelbe Austria: Zwei Punkte aufgeholt

In den neuen gelben Auswärtsdressen ist die Austria erfolgreicher als in den violetten Heimtrikots: In Gelb gelangen  zwei Siege. Sowohl das 2:0 beim WSG Tirol in den vierten Runde am 3. Oktober als auch Samstag nach acht sieglosen Partien in Ried das 1:0 (1:0). Zugleich das erste Spiel seit 7. November, in dem Patrick Pentz kein Tor kassierte (0:0 in Altach). In Violett gelang Austria nur das 2:1 gegen Ried. Das war bis zum Auswärtssieg gegen den Aufsteiger aus dem Innviertel das bisher einzige Match, in dem die Austria  zur Pause in Führung lag. Der zweite Sieg der gelben Austria gab jedenfalls etwas Hoffnung, dass noch der Sprung unter die ersten sechs gelingen könnte: Denn sie überholte Ried, reduzierte den Rückstand auf Wolfsberg, Hartberg und St.Pölten um je zwei Punkte, vergrößerte den Vorsprung auf Admira auf sechs. Denn Wolfsberg und Hartberg trennten sich 0:0, was die zweite Nullnummer der Kärntner hintereinander nach dem 0:0 gegen Sturm Graz im Nachtragsspiel bedeutete, im Niederösterreich-Derby zwischen St.Pölten und Admira gab es ein 2:2 (1:2), bei dem die Südstädter vor der Pause besser waren, aber durch einen Doppelpack von Alexander Schmidt in Rückstand kamen, der Schwächen in Admiras Abwehrzentrum (Pascal Petlach, Emmanuel Aiwu) ausnützte. Ein starkes Debüt gab Admiras neuer Linksverteidiger Matthias Ostrozolek, der 14 Flanken lieferte.

Diese Admira muss die Austria am Dienstag in der Südstadt bezwingen, sonst ist der Sieg in Ried drei Tage später  wieder entwertet. Dort fiel das entscheidende Tor schon nach vier Minuten. Dominik Fitz setzte an der rechten Flanke Manprit Sarkaria in Szene, dessen starke Flanke mit links köpfelte Benedikt Pichler unhaltbar ins Eck. Darauf folgte eine durchaus passable erste Hälfte, auch wenn am Ende Glück dabei war, dass Innenverteidiger Erik Palmer Brown bei einem missglückten Abwehrversuch nicht den Ausgleich für Ried erzielte, sondern die Stange des eigenen Tores traf. Eric Martel (Bild oben) machte sich bei seinem Bundesligadebüt im Mittelfeld durchaus bemerkbar, auch mit ziemlich robustem Zweikampfverhalten. Das Debüt dauert allerdings nur 51 Minuten, dann zeigte ihm der Salzburger Referee Christoph Jäger zum zweiten Mal gelb und auch rot. Die zweite gelbe Karte war nicht nachvollziehbar, erregte den sonst stets ruhigen General Manager Peter Stöger so, dass Jäger auch ihm gelb zeigte. Danach musste die Austria insgesamt 46 Minuten lang den Vorsprung mit zehn Mann verteidigen. Denn Jäger ließ sieben Minuten nachspielen. Es gelang dank Moral, die Stöger ausdrücklich lobte,  Pentz, der bei seinem einzigen Fehler das Glück des Tüchtigen hatte und dem stabilen Abwehrzentrum mit Christoph Schösswendter und Palmer Brown.

Stöger erkannt bei aller Freude über den Sieg auch, das noch mehr kommen muss, um den Platz unter den ersten sechs zu erkämpfen: „Wir müssen einiges weiter entwickeln!“ Dabei meinte er sicher die Offensive. Die schöne Kombination zum Siegestor, mitunter auffällige Aktionen von Pichler und des eingewechselten Patrick Wimmer, aber ansonst wenig. Das muss mehr kommen, um mehr Siege zu feiern. Keine Frage. Genau genommen musste die Austria beim so wichtigen Sieg auch Rückschläge in Kauf nehmen: Martel ist Dienstag gesperrt, der eingewechselte Christoph Monschein verletzte sich nach wenigen Minuten ohne Fremdeinwirkung, kippte um, fällt wieder einige Zeit aus. Einen guten und torgefährlichen Monschein würde die Austria aber brauchen. Der Anfang zur Aufholjagd ist zwar gemacht, aber die Zweifel, ob sie gelingt, bleiben.

AG-Vorstand Markus Kraetschmer zählt in Ried zu den erleichterten Gratulanten, meinte im „Sky“-Interview zur Suche nach dem Investor, es gäbe mehrere Interessenten im In- und Ausland und verschiedene Modelle. Im Februar müssen man Fakten schaffen, da Anfang März die Unterlagen für die Lizenz eingereicht werden müssen. Aber wenn der Pandemie dürfte die  UEFA wie letztes Jahr empfehlen, es bei einer „Lizenz Light“ zu belassen. Der Empfehlung wird Österreichs Bundesliga sicher wieder folgen.

Foto: FK Austria/Agentur Zolles.

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