Fußball

Die große Angst um Teamkapitän Julian Baumgartlinger

Es ist bisher kein gutes Jahr für Österreichs Teamchef Franco Foda mit Blickpunkt Europameisterschaft und WM-Qualifikation, Die Gefahr, dass Konrad Laimer in dieser Saison wegen eines Knochenmarködems kein Match mehr bestreitet, ist groß. Valentino Lazaro muss schon wieder pausieren. Seit Samstag Abend  geht sowohl bei Bayer Leverkusen als auch bei Foda die große Angst um Julian Baumgartlinger um: „Ich habe große Angst um Baumi“, sagte Levrkusen-Trainer Peter Bosz nach der 0:1 (0:1)-Heimpleite gegen Wolfsburg, „ich fürchte, das ist etwas schlimmes“. Dienstag hatte Baumgartlinger beim 2:1 gegen Borussia Dortmund wegen muskulärer Problem passen müssen, Samstag wurde er nach 74 Minuten eingewechselt. Wenig später lag er am Boden, deutete an, ausgetauscht werden zu müssen. Zwei Physiotherapeuten liefen zu ihm auf den Rasen, stützten ihn nach kurzer Behandlung beim Gang in die Kabine. Er war offenbar mit dem linken Knie im Rasen hängen geblieben. Die Befürchtung heißt Kreuzbandriss. Bosz  hoffte, dass die Magnetresonanz dies nicht bestätigt. Eine schwere Verletzung wäre ganz bitter für den 33 jährigen Teamkapitän: Die würde ihn die zweite Europameisterschaft der Karriere kosten. Überdies läuft sein Vertrag in Leverkusen mit Saisonende  aus.

Wesentlich besser gelaunt waren Samstag Abend zwei andere Österreicher in Leverkusen. Oliver Glasner und Xaver Schlager kamen mit Wolfsburg durch den Auswärtssieg auf Rang vier, einen Champions League-Platz, sind punktgleich mit dem Dritten Leverkusen: „Ich komm gerne hierher“ gestand Glasner, „weil ich bisher immer gewonnen hab“. Zweimal mit Wolfsburg. Samstag  gelang der erste Sieg in dieser Saison über ein Topteam, zu Beginn sah es nicht danach aus. Da hätte Wolfsburg nach acht Minuten 0:2 zurück liegen müssen, aber am Ende sprach auch Bosz von einem verdienten Wolfsburger Sieg.

Total positiv gestimmt auch Martin Hinteregger durch das  siebente Spiel mit Eintracht Frankfurt in Serie ohne Niederlage: „Es macht derzeit einen Riesenspaß“, sagte er nach dem 5:1 (3:0) bei Arminia Bielefeld in die TV-Kameras, „wir sind spielerisch und körperlich derzeit top“. Die ersten drei Tore fielen innerhalb von acht Minuten. Daher freute sich  Adi Hütter über die tolle Listung, die Frankfurt auf einen Europa League-Platz brachte. Nur zwei Punkte hinter Leverkusen und Wolfsburg, einen hinter Mönchengladbach. Auch Philipp Lienhart zählte mit Freiburg zu den Siegern am Samstag: Mit etwas Glück nach 0:1 den VfB Stuttgart, der einen Elfmeter vergab, 2;1 besiegt. Sasa Kalajdzic kam als Joker in der letzten halben Stunde trotz drückender Überlegenheit zu keiner klaren Chance auf den Ausgleich. Freiburg liegt nur noch zwei Punkte hinter Borussia Dortmund, einen Zähler hinter Union Berlin. Auch bei der Berliner 1:2-Niederlage in Augsburg spielte ein vergebener Elfmeter die maßgebliche Rolle. Kapitän Christopher Trimmel sollte vielleicht nicht nur Eckbälle und Freistöße schießen, sondern auch Elfmeter.

Der zweite Berliner Klub hatte auch kein Erfolgserlebnis, ganz im Gegenteil. Bei Hertha BSC dürfte nach der desaströsen 1:4 (1:2)-Heimniederlage gegen Werder Bremen Trainer Bruno Labbadia, der den Job erst während der Corona-Pause im Frühjahr antrat, gehen müssen. Im Bremen-Dress  kommt der 20 jährige Steirer Romano Schmid in seiner ersten Bundesligasaison immer besser zur Geltung, holt den Elfmeter zum Führungstor heraus. Marco Friedl und er müssen sich heuer keine Abstiegssorgen machen: elf Punkte vom Abstiegsplatz entfernt, sechs Punkte vor dem Relegationsplatz. Zu den großen Verlierern des Tages zählte Marcel Sabitzer mit RB Leipzig. Das 2:3 (2:2) beim Vorletzten Mainz fiel unter die Kategorie Selbstfaller, Ex-Salzburg-Keeper  Peter Gulacsi sah bei zwei Toren nicht gut aus. Für Mainz war es erst der zweite Saisonsieg. Karim Onisiwo spiele durch, Philipp Mwene bis zur 66. Minute, dann ersetzte ihn Kevin Stöger. Im vierten Spiel unter dem ehemaligen Liefering-Trainer Bo Svensson erstmals drei Punkte. Durch die Mainzer Sensation hat Bayern München mit David Alaba am Sonntag die Chance, durch einen Sieg beim Schlusslicht Schalke den Zweiten Leipzig um sieben Punkte abzuhängen. Es zeichnet sich wieder das traditionelle Bayern-Solo ab.

Foto: Bayer Leverkusen.

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