Fußball

Frankfurt kann Glasners Ansprüche nicht erfüllen: Trennung nach Pokalfinale

Jetzt  ist es nicht mehr nur Spekulation, sondern  Tatsache: Trainer Oliver Glasner verlässt Eintracht Frankfurt trotz Vertrag bis 2024 nach Saisonende. Das Pokalfinale gegen RB Leipzig am 3. Juni im Berliner Olympiastadion wird das letzte des Oberösterreichers sein. Das bestätigte der Europa League-Sieger am Dienstagabend. Die Entscheidung fiel bereits 24 Stunden davor in einem Gespräch zwischen Sportvorstand Markus Krösche und Glasner (Bild). Auf Eintrachts Homepage meinte Krösche, nach all den Unruhen der letzten Monate bestehe nur Klarheit für die Zukunft, um den Fokus komplett auf die letzten drei Runden in der Bundesliga und das Finale zu legen. Auch Glasners Worte klangen versöhnlich: „Ich akzeptiere die Entscheidung, die mir plausibel dargekegt wurde. Die Gespräche waren ehrlich, offen und fair.“ Alle Interviewanfragen lehnte er ab.

Den große Krach wie ein Monat davor bei Bayern München mit der Blitzentlassung von Julian Nagelsmann gab es nicht. Eine ähnliche Aktion um Glasner wäre ein Jahr nach dem Triumph in der Europa League, Eintrachts erstem internationalem Titel nach 42 Jahren, total unverständlich gewesen. Zumal er auch in seiner zweiten Saison in Frankfurt in ein Endspiel geführt hat. Das zählt viel, viel mehr als das unglückliche Verhalten letzten Samstag in Hoffenheim mit roter Karte und Wutrede gegen einen Journalisten, mit der er sich vor die Mannschaft stellte. Anderseits war auch Glasners Wolfsburger Zeit nach interner Querelen zu Ende gegangen. Die gab es in Frankfurt, weil der Klub Glasners Ansprüche nicht erfüllen konnte. Er erwartete auch den ein oder anderen prominenten und kostspieligen Neuzugang. Wie nach dem Karriereende von Abwehrchef Martin Hinteregger. Doch den gab es nicht. Krösche sind finanziell die Hände gebunden, er muss mit Transfers ein Millionenplus in zweistelliger Höhe erwirtschaften. Nur junge Spieler auszubilden und wertvoll zu machen, wie es Glasner mit dem französischen Torjäger Randal Kolo Muani gelang, der letzten Sommer ablösefrei von Nantes kam, sorgte bei ihm für Frust. Der bei den Frankfurt-Anhängern beliebte  Glasner hat den Ehrgeiz, dass Eintracht auch nächste Saison international spielt. Er will als Pokalsieger gehen. Zwei Titel in zwei Saisonen wäre bei einem Klub wie Frankfurt überragend.

Mit der Bekanntgabe der bevorstehenden Trennung gehen aber die Spekulationen weiter. Über die Zukunftspläne Glasners, der bisher davon ausging, auch nächste Saison Frankfurt-Trainer zu sein. Und über seinen Nachfolger. Bereits vor drei Wochen wurde über Salzburg-Trainer Matthias Jaissle gemunkelt. Er versicherte daraufhin, Salzburgs Sportchef Christoph Freund, mit Frankfurt nicht gesprochen zu haben. Auch der Name von Sturm Graz-Trainer Christian Ilzer fiel bereits. Der erklärte letzten Sonntag, dass überhaupt nichts dran sei. In den deutschen Medien gilt Dino Toppmöller als Favorit. Ihn kennt Krösche aus gemeinsamen Zeiten bei RB Leipzig, als Toppmöller so wie später bei Bayern Assistent von Julian Nagelsmann war.

 

 

Foto: dpa.

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