Teamkapitän Julian Baumgartlinger (Bild oben) sprach von den besten 45 Minuten nach langer, langer Zeit. Vielleicht war die erste Hälfte beim 1:0 (1:0) gegen Nordirland in Belfast sogar die beste der Ära von Franco Foda. Vergleichbar mit der zweiten beim 4:1(1:1) über Nordmazedonien in Skopje vor 16 Monaten in der EM-Qualifikation, in der drei Tore gelangen. In Belfast reicht es aber nur zu einem Treffer. Allen war nach dem Sprung an die Tabellenspitze der Gruppe eins in der Nations League B auch klar: Mit einer Leistung wie nach er Pause im Windsor Park wird es Mittwoch Abend nichts mit Österreichs erstem Sieg in Rumänien werden. Der notwendig sein wird, um Platz eins vor Norwegen zu halten. Erling Haaland & Co werden im Ullevaal-Stadion gegen Nordirland sicher drei Punkte holen. Haalands Frust über das Scheitern im Play-off um das EM-Ticket an Serbien war mit seinem Dreierpack beim 4:0 gegen Rumänien nicht verflogen: „Ich habe nicht alle Chancen genützt“, klagte er. Aber trotzdem stehen nach drei Nations League-Spielen sechs Tore auf seinem Konto.
Montag war die Sieger von Belfast Reisetag. Mit dem Flugzeug von Belfast nach Bukarest, dann mit dem Bus eine Stunde nach Ploiesti. Alle wussten, was sie Mittwoch besser machen müssen als in der schwächeren Phase gegen die biederen Nordiren. „Wir brauchen mehr Präzision beim Umschalten, dann wären wir auch nach der Pause zwei, dreimal alleine auf das Tor gelaufen. Und wir dürfen uns nicht wieder so viele unnötige Ballverluste leisten“, präzisierte Foda die Versäumnisse. Noch einige Male wird er seinen Spieler einen Satz unter die Nase reiben: „Wir haben noch etwas gut zu machen!“ Nämlich den 2:3-Umfaller gegen die Rumänen in Klagenfurt. Denen erneut wie letzten Mittwoch beim 1:2 auf Island sowie beim Debakel in Oslo ihr routinierter Abwehrchef Vlad Chiriches, der in Italien bei Sassuolo spielt, zuvor auch bei Napoli und Tottenham war, fehlen wird.
Was Foda erfreut konstatierte: Wie gut die linke Seite mit David Alaba und Youngster Christoph Baumgartner bei ihrer Premiere funktionierte. Baumgartner wusste, dass er in punkto Chancenverwertung etwas gesündigt hatte, kündigte aber recht selbstbewusst gleich nach dem Schlusspfiff im ORF-Interview an, dass er es Mittwoch in Rumänien besser machen wird. Spricht für gesundes Selbstbewusstsein: Denn er zweifelt nicht daran, wieder zur Startelf zu gehören. Obwohl Foda die ein oder andere Umstellung nicht ausschloss.
Für Tormann Pavao Pervan war sein zweites Länderspiel bereits das erste, bei dem er kein Tor erhielt. Schweren Ball musste er keinen halten. Daher haben sich die Aussichten, nächstes Jahr von Foda zur Nummer eins für die WM-Qualifikation und Europameisterschaft ernannt zu werden, nicht verbessert. Sonderlich gut stehen sie ohnehin nicht: Bei Wolfsburg wird er, so sehr ihn sein Trainer Oliver Glasner seit gemeinsamen LASK-Zeiten auch schätzt, auf der Bank sitzen, wenn der Belgier Koen Casteels fit ist. Ohne Spielpraxis, die Alexander Schlager beim LASK und Cican Stankovic bei Red Bull Salzburg sicher haben, wird´s für Pavao schwer, an einen der beiden vorbei zu kommen. Trotzdem kann er Mittwoch sein drittes Match im Teamtor „genießen“.