Fußball

Fußball-Wien? Nur noch Schmäh von gestern!

Dem seriösen deutschen Fachblatt „Kicker“ war diese Woche die Krise der Wiener Traditionsklubs Austria und Rapid, die nach 14 Runden zusammen vier Punkt weniger haben als Tabellenführer Red Bull Salzburg, immerhin eine Doppelseite wert. Unter dem Titel „Schmäh von gestern“ und „gemeinsam“ noch  nie so schlecht wie in dieser Saison gab es dabei  Interviews in Hütteldorf mit Didi Kühbauer und Steffen Hofmann, am Favoritner Verteilerkreis mit dem violetten Trainer Thomas Letsch, der mit Ausnahme von drei U21-Teamspielern auch während der Länderspielwochen die volle Kapelle auf dem Trainingsplatz bewegen konnte, wie der „Kicker“ verwundert feststellte. Bei tipp 3 kann man inzwischen darauf wetten, ob es sowohl Grün-Weiß als auch Violett in die Meisterrunde schaffen. Im Juli zu Saisonbeginn wäre das noch undenkbar gewesen.  Vier Monate später ist die Quote für zwei Wiener Klubs in der Meisterrunde sogar höher als auf das blamable Scheitern von Austria oder  Rapid. Auch das sagt genug.

Ausser Diskussion steht, dass Austria in den nächsten drei Runden die bessere Auslosung hat als  Rapid und Vizemeister Sturm Graz zum Einstand des neuen Trainers Roman Mählich, um seine Lage zu verbessern und die Position unter den ersten sechs abzusichern. Das beginnt heute in der  Südstadt beim Letzten Admira,  geht nächste Runde in der Generali-Arena gegen St.Pölten weiter, danach in Mattersburg, ehe es zum „Heimderby“ gegen Rapid am 16. Dezember kommt. Bei dem es um Platz sechs gehen könnte, was in der langen Derby-Geschichte  eine Neuigkeit wäre. Rapid empfängt Sonntag den Zweiten LASK,  muss dann nach Innsbruck, ehe vor dem Derby Sturm nach Hütteldorf kommt. Dazwischen gibt´s die Europa League-Spiele in Moskau gegen Spartak und daheim gegen die Glasgow Rangers. Ein Hammer. Für den zurückgekehrten Fitnesstrainer Alex Steinbichler werden die vergangenen zwei Wochen zu kurz gewesen sein, um die körperlich Verfassung der Spieler entscheidend zu verbessern. Die Grazer gastieren Sonntag in Altach, haben vor dem Gang nach Hütteldorf noch den Dritten Wolfsberg zu Gast.

Bei der Konstellation kein Wunder, dass die Zweifel immer größer werden, dass Austria, Rapid und Sturm nach 22 Runden unter den ersten sechs aufscheinen werden. Die Reformbefürworter feiern den spannenden Kampf um Platz sechs schon als Riesenerfolg. Aber der entstand durch die dramatische Krise bei Austria, Rapid und Sturm. Würden Wolfsberg, Hartberg, St. Pölten, Wacker Innsbruck, Mattersburg um Platz sechs kämpfen, würde das  kaum einen hinter dem Ofen hervorlocken. Austria hat seit 30. September oder fünf Runden nicht gewonnen. Keine Überraschung, dass Letsch verspricht, dass Austria alles unternehmen wird, um drei Punkte in der Südstadt zu holen, raus aus dem Teufelskreis zu kommen. Denn ansonst wird die Liga fürihn nich ungemütlicher als sie es ohnehin schon ist. Er behauptete im „Kicker“ hingegen: „Wien ist im Fußball Österreichs immer erste Wahl. Auch wenn Salzburg aktuell einen Vorsprung hat. Ich bin  überzeugt, dass die Austria mittelfristig wieder eine ganz andere Rolle spielt“ . Als Begründung nannte Letsch dem“Kicker“ aber nur der Werbeslogan der Hauptstadt: Wien ist anders.

Florian Klein, wegen des Ausfalls von Alexander Grünwald derzeit Kapitän, sieht die Chance, in eine Serie zu kommen, womit es auch anders aussehen würde. Drei Ex-Admiraner, nämlich Thomas Ebner, Maximilian Sax und Christoph Monschein (Bild oben) sollen in der Südstadt Samstag mithelfen, für den beginn zu sorgen.. Abwehrchef Michael Madl und  der israelische Stürmer Alon Turgeman nahmen wieder das Training auf, sind aber noch kein Thema.  Bright Edomwonyi von Beginn an zu bringen, könnte eine Letsch-Überlegung sein. Weil er seine bisher einzigen Tore im Austria-Dress beim 4:0-Heimsieg über die Admira erzielte. James Jeggo, einer der Neuen, die bisher die Erwartungen nicht erfüllten, feierte sein Debüt im australischen Nationalteam. Letzte Saison verlor die Austria in der Südstadt 1:2, danach musste Trainer Thorsten Fink gehen. Aber da hatte Admira noch ein anderes Spielerpersonal, mit Ernst Baumeister einen anderen Trainer. Jetzt wurde das Trainerteam vergrößert. Um Vincent Novak. Der Slowake assistiert Baumeisters Nachfolger Reiner Geyer wie zuvor in der  U21 des 1.FC Nürnberg. Manager Amir Shapourzadaeh begründete dies mit der außergewöhnlichen Situation am letzten Tabellenplatz, die neue Impulse notwendig mache. Ob für die der 33jährige Novak sorgen kann? Die positive Meldung aus der Südstadt kam von Geschäftsführer Thomas Drabek: 517.000 Euro Gewinn im etzten Geschäftsjahr, daher sind Wintertransfers möglich.

Foto: Flyeralarm Admira Wacker Media.

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