Vierter Trainerwechsel in der Bundesliga nach nur zehn Runden. Es begann beim LASK und Hartberg (weil Markus Schopp zum LASK wechselte), ging bei Altach weiter und setzte sich jetzt beim Aufsteiger GAK, dem sieglosen Letzten, fort. Dort verlor man schnell das Vertrauen in die Qualitäten von Aufstiegstrainer Gernot Messner (Bild) und Assistenten Christoph Cemernjak. Messner ahnte schon Samstag nach dem 2:5 im Derby gegen Sturm, dass sein 92. Spiel (Punktschnitt 1,88) bei den „Roten“ auch das letzte gewesen könnte: „Nach zehn Spielen ohne Sieg, mit nur vier Unentschieden ist das normal in diesem Geschäft!“ Bleibt noch festzustellen: Der GAK war in keinem der zehn Spiele chancenlos, wirkte auch beim 2:5 nicht wie eine tote Mannschaft. Das stell auch Sportchef Dieter Elsneg fest und ließ trotz dem Messner fallen. Der in den letzten zwei Saisonen beim Weg zurpück in die Bundesliga nur sieben Spiele verlor. Natürlich gab es zum Abschied viel Dank und die Floskel, man sei in dieser Situation leider zur Überzeugung gekommen, in dieser Konstellation die Wende nicht zu schaffen. Eigentlich müsste Elsneg auch sich selbst hinterfragen. Denn von den neun Einkäufen nach dem Aufstieg machte keiner die Mannschaft wirklich stärker, die meisten sind Ergänzungsspieler. In erster Linie fehlt ein Abwehrchef: 23 Verlusttore sagen alles. Egal, wen Messner aufstellte, die Abwehr hielt mit einer Ausnahme nicht dicht, schaffte nur ein „zu null“.
Der neue Trainer soll bereits Sonntag gegen Rapid seinen Einstand feiern. Der Großteil des Vorstands forcierte die GAK-Ikone Werner Gregoritsch, der sechs Jahre lang beim GAK gespielt hatte, zehn Jahr lang Nachwuchskoordinator war, eineinhalb Jahre lang in 68 Spielen mit einem Punktschnitt von 1,51 Trainer. Er bekam bereits letzte Woche eine Ehreneinladung zum Rapid-Spiel, sein großes GAK-Herz hätte sicher ja zum Comeback auf der Trainerbank nur zwei Wochen nach seinem letzten Sieg als U 21-Teamchef gesagt. Doch Elsneg scheint seinen Kandidaten durchgebracht zu haben. Den 49 jährigen Rene Poms, der seinen Vertrag beim Dritten der wzeien griechischen Liga, GPS Giannina, bereits nach fünf Runden auflöste. Zuvor trainierte Poms dank seiner Freundschaft zum ehemaligen DSV Leoben-Obmann von August 2023 bis April 2024 den steirischen Zweitligisten. Vor Leoben war er beim kroatischen Klub Osijek war für sechs Monate lang Nachfolger von Chef Nenad Bjelica, dessen Assistent er auch davor bei Dinamo Zagreb, Lech Posen, La Spezia, der Wiener Austria und Wolfsberg war.
Poms hörte bei DSV Leoben nach der 0:3-Heimniederlage im Cupsemifinale gegen Rapid auf. Jetzt dürfte Rapid auch der Gegner bei seinem Debüt als GAK-Trainer sein. Danach wartet Red Bull Salzburg. Messner hätte sich die Chance verdient, gegen die Spitzenteams Überraschungen zu liefern. Jetzt hat sie Poms. Gelingt es ihm, ist dies nur der Beweis, dass Messner eine zwar sieglose, aber doch intakte Mannschaft hinterlassen hat.
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