Fußball

Gegen die Slowakei und die Türkei geht es um drei freie Plätze: Debüt von Querfeld

Der zweite Sieg im sechsten Duell gegen die Slowakei wäre Samstagabend in Bratislava ein Einstieg ins EM-Jahr, mit dem die positive Stimmung um Österreichs Team prolongiert wird. Es wäre zugleich der erste seit 22 Jahren, seit dem 2:0 in Graz im ersten Spiel der Teamchefära von Hans Krankl. Mit ihm gab es zwei Jahre später ein 1:1 in Bratislava, sieben Jahre darauf gewann die Slowakei in Klagenfurt, als Didi Constantini Teamchef war, 2:1, danach folgten zwei 0:0 in Wien. 2016 unter Marcel Koller, fünf Jahre später im letzten Spiel vor der Europameisterschaft unter Franco Foda. In beiden Partien spielte im Tor der Slowakei bereits Martin Dubravka. Samstag folgt die dritte Chance den Tormann von Newcastle zu bezwingen. Von Rangnicks derzeitigem Kader waren bei der letzten Nullnummer Stefan Posch, Konrad Laimer, Florian Grillitsch, Michael Gregoritsch, Marcel Sabitzer und Christoph Baumgartner dabei.

„Die Zeit des Experimentierens ist vorbei“ stellte Teamchef Ralf Rangnick schon vor dem letzten Training in Marbella am Freitagvormittag fest. Eine durchaus vernünftige und richtige Einstellung. Seine Devise heißt „die Stärken stärken“. Bei zwei Spielen in vier Tagen könnte es zwar zu einigen Wechseln kommen, aber in Wahrheit geht es gegen die Slowakei und die Türkei, die am Freitag in Budapest gegen die seit 13 Spielen ungeschagenen Ungarn0:1 verlor, nur um drei freie Plätze. Und zwar in der Vierabwehr durch die Ausfälle von David Alaba und Philipp Lienhart, auf den Rangnick aus Sicherheitsgründen verzichtet, da er beim Training in Marbella am linken Knie Probleme hatte. Beim umjubelten 2:0 gegen Deutschland spielen Lienhart und Alaba im Abwehrzentrum, jetzt muss sich ein neues Duo bewähren. Man kann davon ausgehen, dass Kevin Danso dazu gehören wird. Für die zweite Position gibt es vier Kandidaten: Max Wöber, Neuling Leopold Querfeld, Salzburgs Flavius Daniliuc und möglicherweise Grillitsch, der zuletzt bei Hoffenheim auf dieser Position und nicht im Mittelfeld spielte. Fällt Rangnicks Wahl auf Wöber, heißt der linke Verteidiger Philipp Mwene. Ansonst stellte sich die Frage zwischen Wöber und Mwene. Am Abend verriet Rangnick in Bratislava: Querfeld wird von Beginn an sein Debüt feiern. Das hat sich der 20 jährige für den Teamchef durch die Leistungen bei Rapid und beim Training in Marbella verdient. In der U 21 kam Querfeld bisher auf elf Einsätze.

Ansonst dürfte alles klar sein: Alexander Schlager im Tor, Posch Rechtsverteidiger, im Mittelfeld Laimer, Nicolas Seiwald, Xaver Schlager und Sabitzer, im Angriff ganz vorne Gregoritsch, um ihn herum Baumgartner. Mit Patrick Wimmer wartet einer auf seine Chance, der durch seine Schnelligkeit als Außenbahnspieler wertvolle Dienste leisten kann. Was der Wolfsburg-Legionär schon in der Qualifikation bewiesen hat. Die Slowakei schaffte die Qualifikation zur Europameisterschaft so wie Österreich als Gruppenzweiter (hinter Portugal), hat derzeit einen Teamchef in Doppelfunktion. Der 55 jährige Italiener Francesco Calzona, seit Juli 2022 im Amt, wurde im Februar auch Cheftrainer bei Italiens kriselnden Meister Napoli. Bei dem war er Co-Trainer, bevor er in der Slowakei seinen ersten Job als Chef begann. Durchaus erfolgreich. Napolis Mittelfeldspieler Stanislaw Lobotka gilt als Eckpfeiler im slowakischen Team, ebenso Feyenoord-Abwehrspieler David Hancko. In der Offensive hängt viel an Laszlo Benes vom Hamburger SV, der sich in der ersten Bundesliga weder bei Borussia Mönchengladbach noch bei Augsburg durchsetzte. Der inzwischen 33 jährige Stürmer Robert Mak ist derzeit Legionär in Australien beim FC Sydney. So etwas gab es ja auch in Österreich. Mit Marc Janko. 2014 und 2015 in der Qualifikation für die EM 2016.

Österreichs EM-Gruppengegner Holland fertigte Freitag in Amsterdam Schottland 4:0 (1:0) ab. Ohne dass die Leistung so überzeugend war wie das Resultat.

Foto: ÖFB/Patrick Vranovsky.

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