Fußball

Gewerkschaft sagt Admira und Magath-Methode den Kampf an

Bundesliga-Schlusslicht Admira rüstet nach dem ersten Punkt weiter auf. Nach fünf Jahren Rapid kehrte Stephan Auer in die Südstadt zurück. Die Verpflichtung des 29-jährigen Defensivallrounders, der auch Kontakt zu Wolfsberg hatte, macht durchaus Sinn. Zugleich kriegt aber die Admira Probleme mit der  Spielergewerkschaft. Die sagte der Admira und ihrem Mastermind Felix Magath den Kampf an. Wegen der Personalie von Christoph Schösswendter, der am letzten Dienstag, als Magath und Sportvorstand  Franz Wohlfahrt einen anderen Heimkehrer, nämlich Damir Buric als neuen Trainer präsentierten (Bild oben) praktisch aus dem Kader eliminiert und in die zweite Mannschaft abgeschoben wurde. Eine Maßnahme, die schon nach der letzten Saison im Gespräch war, aber von Ernst Baumeister verhindert wurde, bevor  ihn als Sportchef Magaths Bannstrahl traf.

Die Gewerkschaft stellte klipp und klar fest, dass Admiras Aktion gegen den 32 jährigen Schösswendter dem gültigen Kollektivvertrag zwischen Bundesliga und Gewerkschaft widerspreche. Der jedem Spieler das Recht auf Teilnahme  am Mannschaftstraining zuspreche. Und der auch dazu führt, dass vor vier Jahren der Pole Tomas Wisio mittels einer einstweiligen Verfügung von einem ordentlichen Gericht wieder am Mannschaftstraining in St. Pölten teilnehmen konnte. Passiert jetzt bei Schösswendter ähnliches? Der Versuch der Admira, ihn als Sündenbock für das 1:4 bei Rapid und das 0:5 gegen St.Pölten zu präsentieren, bedeutet sicher schlechten Stil, geht an den Tatsachen vorbei. Die Gewerkschaft stellte dazu fest, dass Magath in Deutschland für ähnliche Aktionen bekannt sei, Spieler durch Versetzung in die zweite Mannschaft zu Transfers oder Vertragsauflösungen zu bewegen. Aber diese Methoden seien in Österreich nicht zulässig.

Den süffisanten Zusatz mit der Einladung an Magath und seine Mitarbeiter, also offenbar Wohlfahrt, zur Schulng über die rechtliche Lage in Österreichs Fußball, hätte sich die Gewerkschaft sparen können. Aber die Situation ist doch brisant. Erinnert etwas an die in Deutschland bei Mainz, als bei einer ähnlichen Suspendierung des Ungarns Adam Szalai, die Mannschaft letzten Mittwoch streikte, nicht zum Training auf den Rasen gekommen war. Solche Aktionen wird es bei Admira zwar nicht geben, weil offenbar die Solidarität unter den Spielern nicht so groß wie in Mainz ist.  Dort folgte auf den Streik Samstag die 1:4-Heimpleite gegen den VfB Stuttgart und zwei Tage später die Trennung von Trainer Achim Beierlorzer. Der zweite Trainerwechsel in der Bundesliga nach David Wagner bei Schalke. Und das nach erst zwei Runden. Aber das Admira-Beispiel mit drei verschiedenen Trainern in den ersten drei Runden wird in Deutschland keiner schaffen.

Wohlfahrt bezeichnete vor dem 2:2 bei der  Austria die „Causa Schösswendter“ als interne Angelegenheit, die nicht öffentlich besprochen werde. Die Entscheidung sei bereits gefallen, bevor Buric Trainer wurde. Mag schon sein. Aber mit der Offensive der Gewerkschaft rechnete die Admira offenbar nicht. Womit das Thema nicht bendet sein dürfte.

Foto: Flyeralarm-Admira.

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