Fußball

Glasner gegen Maradonas Erben heiß wie „Frittenfett“! Real Madrid braucht Alaba als Linksverteidiger

Vor neun Monaten standen Champions League-Sieger David Alaba und der Gewinner der Europa League, Eintracht Frankfurts Trainer, Oliver Glasner, gemeinsam in Wien auf der Bühne. Bei der „Bruno“-Gala der Spielervereinigung in der St. Marx-Halle holten sie ihre Trophäen ab. Dienstagabend ist das Achtelfinale der Champions League ihre gemeinsame Bühne: Für Alaba mit Real Madrid in Liverpool an der Anfield Road, die Revanche für das Pariser Endspiel der vergangenen Saison, für Glasner das Frankfurter Heimspiel gegen Italiens überlegenen Tabellenführer Napoli: „Wir sind heiß wie Frittenfett“, versicherte Glasner in Erwartung einer magischen Nacht vor 50.000 Zuschauern. Sky Austria überträgt live beide Schlagerpartien.

Glasner sieht in Napoli die noch schwierigere Aufgabe als letzte Saison den FC Barcelona am Weg zum Triumph in der Europa League: „Napoli hat einen unglaublichen Lauf!“ 20 Siege in 23 Runden der Serie A, nur ein Match verloren, 15 Punkte Vorsprung auf den Zweiten Inter Mailand. In der Gruppenphase der Champions League nur als bereits feststehender Gruppensieger in Liverpool 0:2 verloren, davor zweimal Ajax Amsterdam geschlagen (6:1 in der Johan Cruyff-Arena!), daheim Liverpool 4:1 abgefertigt. Der 73 jährige Filmproduzent Aurelio De Laurentiis ist seit 2004 Eigentümer des Klubs, der vor der ersten Meisterschaft seit 1990, der Zeit von Idol Diego Maradona, steht: „Maradona schaut gegen Frankfurt aus dem Himmel zu“, erklärte De Laurentiis pathetisch.

Die letzten drei Bilanzen in Folge musste er mit einem heftigen Minus von insgesamt 130 Millionen beschließen, daher kam es zur Trennungen von teuren Säulen. Wie Kapitän Lorenzo Insigne (zum FC Toronto), Abwehrchef Kalidou Kalibaly (zu Chelsea) und Rekordtorschütze Dries Maertens (nach Istanbul zu Galatasaray). Damit sank das Gehaltvolumen um 30 Millionen. Der neue Abwehrchef ist der Koreaner Min-Jee Kim, der Tore sorgen der 24 jährige Nigerianer Victor Osimhen und der 22 jährige Georgier Khvicha Kvaratskehlia, den die Tirofsi als „Kvaradona“ feiern. In der Serie A erzielten sie gemeinsam 28 Tore, in der Champions League fünf. Füre Tore gut sind auch der Mexikaner Hiving Lozano, der Argentinier Giovanni Simeone, der Sohn des Trainers von Atletico Madrid oder der italienische Teamstürmer Giacomo Raspadori.

Glasners studierte stundenlang mit seinen Assistenten Michael Angerschmid und Ronald Brunmayr viele Napoli-Spiele: „Wir haben Räume gefunden, in denen wir etwas anfangen können“ behauptete er. Daher regieren bei ihm Vorfreude und Zuversicht. Auch, dass die tolle Serie seines französischen Torjäger Randal Kolo Muani (bisher je zehn Tore und Assists) prolongiert wird: „Er hört immer zu, will sich ständig verbessern!“ An Glasners Kollegen bei Napoli, Luciano Spalletti, wird sich mit Sicherheit Österreichs Ex-Teamtorhüter Michael Konsel erinnern: Spalletti war sein Trainer, als Konsel 1999/2000 bei Venezia seine Karriere ausklingen ließ.

Alaba verteidigt mit Real Madrid die unglaubliche Serie gegen Liverpool. Seit 14 Jahren haben die Spanier stets Liverpool ausgeschaltet. Die Reds hatten das letzte Mal beim Achtelfinale im März 2009 das bessere Ende für sich. Unter anderem gewann Real zwei Endspiele gegen Liverpool: 2018 in Kiew 3:1, letztes Jahr mit Österreichs Teamkapitän als Abwehrchef 1:0. Zu seiner Bayern-Zeit war Alaba einmal an Liverpool gescheitert. Im März 2019 im Achtelfinale trotz 0:0 im Hinspiel an der Anfield Road. Doch in München verlor Bayern 1:3. Alaba hatte damals linker Verteidiger gespielt. Auf dieser Position benötigt ihn aktuell auch Reals Trainer Carlo Ancelotti. Weil der einzige gelernte Linksverteidiger in Reals Kader, der Franzose Ferland Mendy, seit Wochen verletzt ausfällt. Mittelfeldstratege Toni Kroos wird in Liverpool ebenfalls fehlen, von der siegreichen Finalbesetzung auch der Brasilianer Casemiro, weil er zu Manchester United wechselte.  Bei Liverpool sind im Vergleich zum Pariser Endspiel der zu Bayern transferierte Ex-Salzburger Sadio Mane und der verletzte Luis Diaz nicht dabei. Liverpool liegt in der Premier League nur auf Rang acht, kam aber letzte Woche mit 2:0-Siegen gegen Everton und bei Newcastle (Torschützen Darwin Nunez und Winterkauf Cody Gakpo) etwas in Schwung.

Foto: VdF.

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