Sonntagabend schlägt in Gelsenkirchen für Buchmacher-Favorit England gegen Serbien die Stunde der Wahrheit: War das 0:1 gegen Island beim letzten Test in Wembley nur ein Schuss vor den Bug oder schwächeln die „Three Lions?“ Gemessen an den Eindrücken von Serbien beim 1:2 gegen Österreich in Wien, müsste England für klare Verhältnisse sorgen. Eine Schlüsselrolle hat auf jeden Fall Salzburg-Legionär Strahinja Pavlovic im Abwehrzentrum: Wenn es ihm gelingt, Englands Torjäger und Kapitän Harry Kane zu neutralisieren, dann steigen die Chancen der Serben.
Der Trainer, der die meisten Spieler in Englands EM-Aufgebot hat, kommt aus Oberösterreich: Oliver Glasner von Crystal Palace brachte mit dem beeindruckenden Saisonfinish auf Rang zehn vier ins Aufgebot von Teamchef Gareth Southgate: Dean Henderson, die Nummer drei der Torhüter-Hierarchie, den 23 jährigen Innenverteidiger Marc Guehi, völlig überraschend Mittelfeldspieler Adam Wharton, der trotz seiner ersten 20 Jahre sogar ein Kandidat ist, auf der zweiten Sechserposition neben Declan Rice zu beginnen sowie der 26 jährige Stürmer Eberechi Eze, der nigerianische Wurzeln hat. Von Pep Guardiolas Meistertruppe Manchester City sind nur drei dabei (Innenverteidiger John Stones, Kyle Walker und Torjäger Phil Foden, Jack Grealish fiel durch den Rost), ebenso Vizemeister Arsenal mit Ersatztormann Aaron Ramsdale, Rice und Flügelflitzer Bukayo Saka. Von Liverpool gehören nur die Verteidiger Joe Gomez und Trent Alexander Arnold zu Englands Hoffnungen, von Manchester United Linksfuß Luke Shaw und der 19 jährige Jungstar Kebbie Mainoo, von Champions League-Teilnehmer Aston Villa und Chelsea j zwei.
Zuvor kommt es in Stuttgart bei Slowenien -Dänemark zum Duell der Torjäger mit Österreich-Vergangenheit. Bei den Slowenen der Ex-Salzburger Benjamin Sesko, der seinen Vertrag bei RB Leipzig bis 2028 verlängert hat, bei Dänemark Ex-Sturm-Torjäger Rasmus Höjlund. Ein Mitspieler von ihm bei Manchester United steht im Blickpunkt: Der 32 jährige Christian Eriksen bei seinem fünften großen Turnier. Vor drei Jahren passierte im ersten Gruppenspiel gegen Finnland im Parken-Stadion von Kopenhagen sein lebensbedrohlicher Herzstillstand. Nach seinem Comeback 2022 gab es im Nationalteam eine sportliche Achterbahnfahrt, bei Manchester United saß er in der Premier League war er zehnmal nur auf der Bank, gehörte elfmal zum Kader, ohne zum Einsatz zu kommen. Ganz Dänemark würde es Eriksen gönnen, sich seinen letzten Traum zu erfüllen, bei einem Turnier sein Team weit zu führen.
Foto: Crystal Palace.