Zehn Tage vor dem Start in die neue Saison mit dem Schlager zwischen Rapid und Red Bull Salzburg im Hütteldorfer Allianz-Stadion, bei dem Marc Janko als Sky-Experte neben Hans Krankl sein Debüt feiern wird, bat die Bundesliga ins Wiener Museum der Angewandten Kunst. Zu je elf Trainern und Kapitänen, dazu Rapids Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic und den rekonvaleszenten Mario Sonnleitner. Die grün.weiße Ausnahme gab es deshalb, weil Didi Kühbauer und Stefan Schwab zur gleichen Zeit in Pinkafeld beim letzten grün-weißen Test waren. Dort gab´s Volksfeststimmung und ein 9:0 (3:0) mit einem Hattrick von Christoph Knasmüllner innerhalb von 17 Minuten zur 3:0-Führung. Kühbauer gefielen vor allem die jüngeren Spieler Leo Greiml, Nicholas Wunsch, Martin Moorman und Kelvin Arase sowie aus der zweiten Mannschaft Dragoljub Savic und Marco Fuchshofer, der in 26 Minuten zwei Tore erzielte.
In Wien präsentierten sich sieben neue Trainer, gab es zwischen zwei ein Wiedersehen nach mehr als zehn Jahren. Valerien Ismael vom LASK begrüßte Sturms Nestor el Maestro, der in der letzten Spielersaison Ismaels bei Hannover zum Trainerteam von Chef Mirko Slomka gehört hatte.. Ismael engagierte mit dem ehemaligen Rapid-Pressechef Sharif Shoukry einen p.r.-Berater, der diese Funktion noch immer bei Ex-Rapid.Trainer Goran Djuricin hat. Auch wenn der inzwischen bei Blau Weiß Linz medial viel weniger gefragt ist als zu seinen grün.weißen Zeiten. Die meisten Trainer setzten ihr Pokerface auf. Emotional wurde es beim Tiroler Thomas Silberberger, der zugab, sich durch den Aufsteiger Wattens, der in der Bundesliga WSG Swarovski Tirol heißt, eines Kindestraum erfüllt zu haben. Nämlich in der obersten Spielklasse Trainer zu sein. Austrias Christian Ilzer wirkte aufgeräumt und zuversichtlich wie kein anderer, obwohl Abwehrtalent Alexander Borkovic wieder einmal mit einem Muselfaserriss wochenlang ausfällt. Da geht es Ilzer wie seinen Vorgängern. Sein Kapitän Alexander Grünwald nannte seinen neuen Haarschnitt samt neuer Farbe „Kampffrisur.“
Ansonst nette Worte von Maximum herausholen (Altachs Alex Pastoor, der nach der Qualifikationsrunde im Frühjahr sechs neue Gegner kennenlernen wird) als Team auftreten und so den Verlust von Sasa Kalajdzic auffangen (Admiras Reiner Geyer) die richtig Mischung finden (Mattersburgs Franz Ponweiser), von Spielern, die toll mitziehen (St.Pöltens Alexander Schmidt). Ja und alle freuen sich auf die neue Saison. Was sonst auch. Bemerkenswert, dass el Maestro von einer gewissen Ungewissheit bei Sturm sprach, Ismael beim LASK noch an einigen Schrauben drehen muss, um alles zu verfeinern und Salzburgs Jesse Marsch als Devise ausgab, „alles zu kontrollieren, was wir kontrollieren können.“
Am konkretesten war, dass Reinhard Herovits nach 18 Jahren die Bundesliga verlässt und Ende September als Vorstand aufhört. Wer künftig der zweite Vostand neben Christian Ebenbauer sein wird, ist noch offen. Das war nicht die Topstory vom Tag. Die lieferte Hartbergs rührige Präsidentin, die ebenfalls gekommen war. Brigitte Annerl (Bild oben) war von Kalifornien extra zurück nach Wien geflogen, um am offiziellen Mannschaftsfoto ihres Klubs sein zu können. Das spricht für den Enthusiasmus, mit dem sie sich für den oststeirischen Klub engagiert. Wenn so viel Herzblut bei der Präsidentin im Spiel ist, dann kann man Hartberg auch zutrauen, in der zweiten Saison, die ja für den Aufsteiger als schwierigste gilt, das gleiche Ziel zu schaffen wie in der ersten unter Trainer Markus Schopp: Nämlich den Klassenerhalt zu schaffen.