Fußball

Hat Rapid ein Problem mit zeitnaher Bestellung von Barisic als dauerhaftem Cheftrainer?

Keine Neuigkeiten bei den Wiener Klubs vor Jahreswechsel: Die Wiener Austria präsentierte noch nicht den Nachfolger für Manfred Schmid, der auf jeden Fall einen schweren Stand haben wird. Rapid hat mit Zoran Barisic (Bild oben) einen Interimstrainer, der bis 2024 als Geschäftsführer Sport unter Vertrag steht. Daran hat sich auch einen Monat nach der Wahl des neuen Präsidiums mit Alexander Wrabetz als Präsident nichts geändert. Seit 17. Dezember ist Steffen Hofmann nicht mehr im Präsidium, sondern offiziell Geschäftsführer, damit nicht nur der Sprecher der Geschäftsführung, sondern auch für die sportliche und strategische Ausrichtung zuständig und verantwortlich. Eine Funktion, die für den grün-weißen Fußballgott sozusagen eigens kreiert wurde. Seit damals herrschte bei Grün-Weiß ein Entscheidungs-Stillstand. Nichts zu hören von der zeitnahen Bestellung eines Geschäftsführer Sport und den Kompetenzen, die er haben wird, oder der Fixierung des Vertrags für Barisic als dauerhafter Cheftrainer, die in einer Aussendung angekündigt wurden. Womit sich die Frage stellt: Ist dies wirklich nur eine Formsache, wie es seit Wochen dargestellt wird?

Es könnte etwa um die Definition von dauerhaft gehen. Ob Barisic damit leben könnte, dass sein Trainervertrag nur bis Ende der nächsten Saison, also bis Sommer 2024 läuft und darin Ausstiegsszenarien für Rapid enthalten sind?  Das heißt nicht, dass es zwischen Hofmann und Barisic plötzlich schwere Differenzen gibt. Die Frage wird sein, ob Geschäftsführer Hofmann seine Pläne nicht mit dem „Aufsichtsrat“, den für den Sport zuständigen Präsidiumsmitgliedern (Michael Tojner, Michael Hatz) abklären muss. Zumindest bisher fanden sie stets eine gemeinsame Linie. Zumal wird auch abzuklären sein, wie gut Barisic mit der Wahl des neuen Sport-Geschäftsführers leben kann, zumal ja der in der Hierarchie über ihm stehen müsste. Da gibt es also noch einiges zu klären. Nur stand das im Schatten der Austria-Aufregung nach der Trennung von Trainer Manfred Schmid.

Fix ist in Hütteldorf die Rückkehr eines Spieler aus der letzten Meistermannschaft nach zwölf Jahren: Veli Kavlak, 2011 zu Besiktas Istanbul gewechselt, beginnt am 9. Jänner als Co-Trainer der U15 und Individualtrainer der Akademiemannschaften. Insgesamt 15 Operationen, davon neun an der Schulter, führten dazu, dass eine erfolgreiche Karriere bereits 2017, im Alter von nur 29 Jahren beendet war. Dem 31fachen Teamspieler Kavlak, auch für seinen Kampfgeist bekannt, fiel es schwer, dies zu akzeptieren. Ohne schwere Verletzungen würde er mit 34 nie ans Karriereende denken. Jetzt hat er die UEFA-B-Trainerlizenz, hospitierte im Herbst bei Borussia Dortmunds Trainer Edin Terzic, den er aus Besiktas-Zeiten kennt. Als Kavlak Kapitän und Terzic Assistent von Trainer Slaven Bilic war.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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