Fußball

Herzog gelang „Flucht“ aus Israel, Ruttensteiner wartet ab

Mehr als eine Woche stand Andi Herzog, Israels Teamchef aus Österreich, in seinem Appartement unter häuslicher Quarantäne. Klar, dass ihm die Decke in Herzliya bei Tel Aviv auf den Kopf fiel. Von der Terrasse aus konnte er sehen, wie sein Sportchef Willi Ruttensteiner am Strand lief. Für ihn war die Quarantäne letzten Mittwoch vorbei. Wer Ende vergangener Woche Herzog anrief, der konnte quasi durchs Telefon hören, wie sehr ihn die Lage belastete. Die Frau mit den zwei Söhnen daheim in Breitenfurt, die Sorge um seine Eltern, dazu die Gewissheit, dass unmöglich am 26.März im Hampden Park von Glasgow gegen Schottland um ein EM-Ticket gekämpft werden kann. Aber seit Montag ist alles anders: „Andi ist heimgeflogen“, berichtete  Ruttensteiner. Er sitzt aber möglicherweise in Tel Aviv fest.

„Andi hat die Hotline des österreichischen Außenministeriums kontaktiert, sich alles selbst organisiert“, wusste Ruttensteiner. Um heimzufliegen, musste er vorzeitig die Quarantäne verlassen. Jedenfalls einige früher, als es ihm Israels Behörden erlaubt hätten: „Da hat man ihm geholfen“, wusste Ruttensteiner, „er hat mir angeboten, mit ihm nach Wien zu fliegen. Aber ich kann als Sportchef nicht alles zurücklassen, bevor die UEFA am Dienstag irgend etwas entscheidet. Das muss ich abwarten, danach mit Israels Verband besprechen und abklären, wie es weiter geht“. Ob Herzog mit einer Linienmaschine über Istanbul die Rückkehr nach Wien gelang oder ob er eine kleine Privatmaschine organisierte, das wusste Ruttensteiner offiziell nicht. Er selbst hätte ein Ticket für Donnerstag, um mit Turkish Airlines über Istanbul nach Wien zu fliegen. Aber ob dann der Flughafen in Schwechat noch geöffnet sein wird, das konnte Montag Nachmittag keiner mit Sicherheit vorhersagen.

Herzog verriet Dienstag daheim in Breitenfurt in einem ORF, dass er sich mit Hilfe von Freunden einen Privatjet organisierte. Die Kosten waren ihm egal. Verständlich.

Meist gelesen

Nach oben