Fußball

Historischer Paukenschlag des LASK mit Rekord! „Ganz ordentlich“ für Salzburg zu wenig

Fulminanter Start der Bundesliga ins Jahr 2020: Mit einem Rekord, dem zehnten Auswärtssieg hintereinander, sorgte der  LASK für die erste Heimniederlage von Meister Red Bull Salzburg seit dem 0:1 gegen Admira am 27. November 2016 durch ein Tor des nunmehrigen Austrianers Christoph Monschein oder seit 53 Spielen. Übernahm mit dem 3:2 (2:1) die Tabellenführung, die der Titelverteidiger erstmals seit der zweiten Runde am 4.August abgeben musste. Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer, ebenso wie Hee Chan Hwang auch bei der zuvor letzten Heimniederlage unter dem spanischen Trainer Oscar dabei, nannte den Auftritt seiner Mannschaft  „ganz ordentlich“. Aber das reichte diesmal nicht. Das lag auch an dem in den ersten 45 Minuten überragenden LASK-Tormann Alexander Schlager (Bild oben), mit Philipp Wiesinger und Thomas Goiginger einer der drei gebürtigen Salzburger in der Siegertruppe.  Wobei Schlager und WiesInger  sogar in der  Salzburger Akademie ausgebildet wurden. „Sky“-Kommentator Marc Janko twitterte  schon vor der Pause mit Bezug auf die Leistung des LASK-Rückhalts im Tor: „Ein Schlager-Spiel!“

Es gab zu Beginn Szenen, bei den Schlager chancenlos gewesen wäre. Doch da rettete für ihn bei den ersten Salzburger Chancen von Masaya Okugawa und Patson Daka, die Stange. Bei den anderen in den ersten 20 Minuten reagierte Schlager, der den Vergleich der Teamkeeper gegen Cican Stankovic gewann, ohne dass der einen schweren Fehler beging, hervorragend. Aber plötzlich führte der LASK nach 25 Minuten  mit den ersten zwei Schüssen auf das Tor. Das 0:1 fiel nach einem Outeinwurf und einem von Gernot Trauer gewonnen Kopfball durch den am langen Eck frei stehenden Dominik Frieser, dann fälschte Jerome Onguene einen Schuss von James Holland unhaltbar zum 0:2 ab. Vor der Pause brachte Okugawa Salzburg nach Assist von Zlatko Junuzovic heran. Teamchef Franco Foda lag zur Pause sicher richtig, als er meinte, eigentlich liege die bessere Mannschaft in Rückstand. Warum eigentlich? Lag es an den Abgängen von Erling Haaland und Takumi Minamino?

Vielleicht, aber sicher nicht allein. Haaland hätte vermutlich eine der ersten Salzburger Chancen genützt. Aber genauso kann man auch das Defensivverhalten verantwortlich machen. Die Variante mit drei Innenverteidigern  passt einfach nicht. Es scheint, als würde Trainer Jesse Marsch im Wissen um die Verdienste von Andre Ramalho für ihn einen Posten suchen, obwohl er eigentlich nur noch die Nummer drei hinter Jerome Onguene und Max Wöber ist. Kompakter wird Salzburg dagegen nicht, eher im Gegenteil. Wie sich Ramalho und Onguene  nach 56 Minuten von Marco Raguz austricksen ließen, der dann an Wöber vorbei ideal für Friesers zweites Tor auflegte, darf nicht passieren. Das 1:3 war endgültig der Knackpunkt. Danach wirkte der LASK souverän, verdiente den Sieg. Auch wenn  Marsch  mit Mergim Berisha für Rechtsverteidiger Patrick Farkas und Dominik Szoboszlai für Ramalho auf Offensive schaltete, auf  Viererabwehr umstellte. Das Anschlusstor von Enock Mwepu per Kopf nach 81 Minuten kam zu spät. War aber bemerkenswert: Damit kassierte der LASK erstmals in dieser Saison auswärts zwei Tore und eines nach einem Eckball.

„Das Spiel war sehr eng. Wenn uns das erste Tor gelingt, ist es eine ganz anderes Spiel“, kommentierte Salzburger Trainer seiner erste Niederlage in der Bundesliga, zugleich die erste des Titelverteidigers in 19 Runden. Der LASK damit erstmals seit Juli 2017 Tabellenführer, Valerien Ismael mit 45 Punkten aus 19 Spielen der Rekordtrainer der Linzer Klubgeschichte. „Zu Beginn kamen wir mit dem Tempo von Daka und Hee Chan Hwang nicht zurecht, brauchten Glück, um alles zu überstehen, bevor wir unsere Fehler korrigierten“ gab der Franzose zu, dem die zweit Hälfte aber sehr gut gefiel. Auf Titelspekulationen ließ er sich nicht ein: „Das ist jetzt viel zu früh. Erst die Meisterrunde wird wichtig. Für uns war es mental ganz wichtig, wil wir jetzt wissen, dass wir auch das Cupsemifinale in Salzburg gewinnen können“. Auch die Spieler klopften keine großen Töne,blieben am Boden: „Wir freuen uns gewaltig, wissen aber, dass es noch ein weiter Weg ist“, meinte Mittelfeldmotor Peter Michorl.

Es folgen noch drei weitere Duelle zwischen Österreichs zwei besten Mannschaften bis 17.Mai. Das erste machte sicher Appetit auf noch mehr. Einer der entscheidenden Baumeister des LASK-Erfolgs versäumte die vorläufige Krönung. Jürgen Werner gönnte sich einen Urlaub in Dubai.

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