Erstmals seit der ersten Runde gewannen beide Linzer Bundesligaklubs. Für den LASK brachte das 4:2 (2:1) gegen GAK vor 13.000 Zuschauern nach fünf Niederlagen im ersten Heimspiel unter Trainer Markus Schopp große Erleichterung, für Blau Weiß das 1:0 (0:0) in Altach einen historischen Tag: Denn damit kam Blau Weiß erstmals in der Bundesliga auf Platz eins, wenn auch mit zwei Spielen mehr als Sturm Graz und damit sicher nur für 24 Stunden. Aber der vierte Sieg in dieser Saison ohne Gegentor, der erste mit Andreas Lukse im Tor, bedeutete doch etwas Besonderes. In der ersten Saison nach dem Aufstieg brauchte Blau Weiß Linz 14 Runden für vier Siege, in der zweiten, von der viele behaupten, dass es die schwerste für einen Aufsteiger ist, hingegen nur sieben. Blau Weiß kann auf diese Art sicher erstmals in die Meisterrunde kommen. Nächste Runde kommt Meister Sturm nach Linz.
In der ersten Hälfte kam Blau Weiß zu keinem einzigen Torschuss, der erste bedeutete nach 47 Minuten den Sieg. Nach einem Superkonter vom eigenen Strafraum weg servierte Simon Seidl Ronivaldo den Ball, der ihn aus 16Metern ins Eck zirkelte. Er holte mit seinem sechsten Saisontreffer den Führenden der Torschützenliste, Altachs Gustavo Santos, ein. Der Brasilianer traf danach die Stange. Das machte den Unterschied aus. Blau Weiß vergab im Finish, als Altach alles riskierte, Chancen auf einen höheren Sieg: „Wir haben nicht gut gespielt“, behauptete Ronivaldo (Bild) der sein Saisonziel weiter mit „gesund bleiben“ definierte. Seidl nannte im „Sky“-Interview als Erfolgsgeheimnis die mannschaftliche Geschlossenheit und Ronivaldo. Dem stimmte Trainer Gerald Scheiblehner zu, strich zudem die starke Leistung von Salzburg-Leihgabe Soumalia Diabate im zentralen Mittelfeld hervor.
Schopp bot mit Marco Sulzner einen 21 jährigen Mittelfeldspieler aus der LASK-Akademie, der in den letzten zwei Saisonen an Vienna und Amstetten verliehen war, erstmals in der Startelf auf. Kapitän Robert Zulj war nach dem Nasenbeinbruch wieder dabei, nach 22 Minuten führte der LASK 2:0, alles schien richtig zu laufen. Nach 51 Minuten stand es 2:2, Schopp begann zu wechseln, hatte ein goldenes Händchen. Nach 56 Minuten kamen Verteidiger Filip Stojkovic und Stürmer Adil Taoui. Stojkovic bereitete das 3:2 von Marin Ljubicic vor, Taoui traf in der Nachspielzeit zum 4:2. Der Pass kam von Max Entrup, der ab der 66. Minute seinen ersten Ligaeinsatz im LASK-Trikot hatte. „Der Sieg ist wichtig, aber kein Grund für Euphorie“, wusste Schopp. Gernot Messner muss mit Aufsteiger GAK weiter auf den ersten Sieg warten. Verständlich, dass es ihn schon anzipft, eigentlich nach jedem Match über eine gute Leistung reden zu können. Aber auch sich über brutale individuelle Fehler in der Defensive zu ärgern, die bisher den ersten Sieg verhinderten.
Auf den wartet auch noch Schopps Ex-Klub Hartberg. Bei Austria Klagenfurt schien es so weit sein, doch ein Black-Out von Torhüter Raphael Sallinger verhinderte dies n der 95. Minuten. Er traf bei einem Freistoß nur den Kopf von Klagenfurts Joker Nicolas Binder, aber nicht den Ball. Die Mainz-Leihgabe Ben Bobzien glich mit seinem vierten Saisontreffer zum 2:2 (0:1) aus. Exakt die gleiche Szene gab es auch in der letzten Saison. Nur vor dem anderen Tor im Wörthersee-Stadion. Auch damals traf Sallinger Binder am Kopf, gab es Elfmeter und dadurch das 2:2. „Das beste für uns war das Ergebnis“, gab Klagenfurts Trainer Peter Pacult zu. „Nur ein Sieg von uns wäre ein gerechtes Resultat gewesen“, klagte Hartbergs Interimstrainer Markus Karner. Und gab zu, dass er diesen Job so schnell wie möglich beenden möchte, lieber heute als morgen.
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