Hollywood war Samstag Nachmittag in Stuttgart. Um 17.22 Uhr stand die Rettung des VfB, der in ähnlichen Dressen Dressen wie im Meisterjahr 1992 spielte, durch ein Kopftor des nur 1,78 Meter großen Japaners Wataru Endo in der Nachspielzeit zum 2:1 (1:0) gegen den 1. FC Köln fest. Danach herrschte bei Fans und Spielern Ekstase: „Das sind Momente, die ich in meinem Leben nie vergessen werde“, versicherte Österreichs Teamstürmer Sasa Kalajdzic, den die Fans, die den Platz stürmten, im Triumphzug auf Händen trugen. Sieben Minuten vorher war 449 Kilometer von Stuttgart entfernt in Dortmund der Siegestreffer von Borussia zum 2:1 (0:1) gegen Hertha BSC Berlin gefallen. Durch das eingewechselte Wunderkind Youssoufa Moukoko, der mit 16 Jahren und 28 Tagen der jüngste Torschütze in der Bundesliga war. Mit 17 Jahren schickte er Hertha BSC und seinen 68 jährigen Trainer Felix Magath in die Relegation. Vermutlich gegen Magaths Herzensklub Hamburg. Dabei hatte Hertha bis zur 56. Minute in Dortmund geführt, ehe Erling Haaland aus einem Handselfmeter sein Abschiedstor in Dortmund erzielte.
An Hollywood erinnerte auch die 24 Sekunden von Kalajdzic zur Stuttgarter Führung gegen Köln nach elf Minuten: Zunächst scheiterte er mit einem Elfmeter an Kölns Tormann Marvin Schwäbe, es folgte ein Eckball, nach dem er höher sprang als alle anderen, aus sechs Metern die Führung köpfte. Sein sechstes Saisontor 24 Sekunden nach dem vergebenen Elfmeter. Das hätte wegen eines schweren Tormannpatzers, der zum Kölner Ausgleich führte, fast nicht zur Rettung gereicht. Bis Moukoko in Dortmund und Kapitn Endo in Stuttgart trafen, für Ekstase sorgten. Bei Punktegleichheit mit Heertha BSC entschied die bessere Tordifferenz für Stuttgart.
Einen Erfolgssamstag gab es auch für Konrad Laimer und Christopher Trimmel. Laimer spielt nächste Saison in der Champions League. RB Leipzig reichte ein 1:1 (0:0) beim Absteiger Arminia Bielefeld, bei dem der Ausgleich erst in letzter Minute gelang, zu Rang vier. Christopher Trimmel sprang mit Union Berlin durch das 3:2 (2:0) gegen Bochum auf Platz fünf. Das bedeutet Europa League für die Eisernen: „Ehrlich, mir fehlen die Worte“, gestand Kapitän Trimmel. In der Europa League kam auch Philipp Lienhart mit Freiburg. Das war schon vor dem 1:2 (0:0) in Leverkusen klar. Den Champions League-Platz hätte Freiburg auch mit einem Sieg nicht erobert. Nächsten Samstag treffen Laimer und Lienhart im Berliner Pokalfinale aufeinander. In Leverkusen erhielt Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger nach sechs Jahren einen schönen Abschied. Gemeinsam mit Sportvorstand Rudi Völler (Bild oben). Baumgartlinger führte in seinem letzten Spiel die Mannschaft als Kapitän auf den Rasen. Als er nach 60 Minuten ausgetauscht wurde, gab es Standing Ovations, einige Fans hielten seinen Dress mit der Rückennummer 15 in die Höhe. Leverkusen führte zu dem Zeitpunkt 1:0, Freiburgs Ausgleich und das Siegestor fielen erst in der 88. und 97. Minute.
Oliver Glasner schaffte mit Eintracht Frankfurt bei der Generalprobe für das Europa League-Finale gegen die Gkasgow Rangers ein 2:2 (2:1) im Derby bei Mainz. Stefan Ilsanker gab in der letzten haben Stunde seine Abschiedsvorstellung im Eintracht-Dress, bei Mainz fehlte der angeschlagene Karim Onisiwo. Xaver Schlager schaffte mit Wolfsburg gegen Bayern München nach einem 0:2 noch ein 2:2 (1:2). Bei Bayern fehlte Marcel Sabitzer im Kader. Robert Lewandowski bekräftigte nach dem Spiel, dass er Bayern verlassen will. Um seinen Nachfolger gibt´s viele Spekulationen. Vom Ex-Salzburger Sadio Mane, der Samstag in Wembley mit Liverpool gegen Chelsea das Finale im FA-Cup nach einem 0:0 im Elferschießen gewann (wie im April das im League Cup) über den Franzosen Ousmane Dembele (Barcelona) bis zu Kalajdzic.