Drei Österreicher-Tore in den zwei Achtelfinalspielen des deutschen Pokals am Dienstag. Zunächst eines in Sandhausen, danach noch zwei beim Hessen-Derby in Frankfurt. Dort schlug zweimal der „Blitz von Stadlau“ ein. Mathias Honsak brauchte nur drei Minuten, um mit seinem zweiten Doppelpack in nur fünf Tagen ein 0:1 von Darmstadt bei Eintracht Frankfurt in eine 2:1-Führung zu verwandeln. Bei zwei Kontern, für die er durch seine Schnelligkeit die Idealbesetzung ist, ließ er Frankfurts Torhüter Kevin Trapp keine Chance. Das war genau das, wovor der Österreicher bei Eintracht Frankfurt, Trainer Oliver Glasner, gewarnt hatte. Doch Eintrachts Erfolgslauf ging nicht zu Ende: Noch vor der Pause der Ausgleich, in der zweiten Hälfte die Führung durch den Japaner Daichi Kamada, in der 90. Minute das 4:2 durch das zweite Tor des französischen Torjägers Randal Kolo Muani. Das bedeutete den Aufstieg ins Viertelfinale, weiter Tanz auf drei Hochzeiten.
So sehr Honsak das Ausscheiden auch ärgerte, weil Frankfurts Ausgleich für ihn irregulär war, dem 26 jährigen Wiener gelang eine perfekte Werbung in eigener Sache. In mehrere Hinsicht: Für eine Vertragsverlängerung bei Darmstadt, wenn der Aufstieg in die Bundesliga gelingt. Falls das nicht klappt, wurden sicher Bundesligaklubs auf ihn aufmerksam. Dafür wird garantiert sein Berater Max Hagmayr sorgen, zumal Honsak keine Ablöse kostet. Kann er solche Leistungen bestätigten, dann müsste sich auch Österreichs Teamchef Ralf Rangnick mit ihm befassen. Die Darmstadt-Fans feierten die Verlierer stürmisch: „Die Atmosphäre war überragend, wir hatten nichts zu verlieren, konnten locker draus losspielen“ war Honsak trotz Ende der langen Erfolgsserie stolz „auf das, was wir gezeigt haben. Das gibt wieder eine breite Brust, um weiter Gas zu geben“. Auch beim Interview zeigte Honsak seine „Klasse“.
Vor ihm traf Philipp Lienhart für Freiburg beim 15. der zweiten Liga, Sandhausen, zur späten Führung, verhinderte damit wahrscheinlich ein Nachspiel. Alles sah im Stadion am Hardtwald schon nach 0:0 aus. Weil auch Michael Gregoritsch zwei Chancen ausgelassen hatte. Nach 83 Minuten wurde der Grazer ausgetauscht, vier Minuten später erlöste Lienhart nach einem Eckball des Italieners Vicenzo Grifo Freiburg. Per Kopf mit seinem zweiten Saisontor, auf das großer Jubel (Bild oben) folgte: „Ich hab den Ball ganz leicht mit dem Kopf berührt“ sagte er in seiner bekannt ruhigen und bescheidenen Art im Sky-Interview zu Diskussionen, ob er traf oder es ein Eigentor war. Nils Petersen, der Gregoritsch ersetzte, setzte nach 95 Minuten noch einen zum 2:0 (0:0) drauf.
Auch sein erstes Saisontor gelang Lienhart per Kopf. Ende Jänner in der Bundesliga zum 3:1-Heimsieg gegen Augsburg. Nach 85 Minuten. Dienstag dauerte es zwei Minuten länger. Das bestätigte die unglaubliche Freiburger Pokalserie: Auch in den ersten zwei Runden, in denen der Aufstieg gegen die Zweitligisten Kaiserslautern und St. Pauli erst nach Verlängerung gelang, schoss Freiburg nur späte Tore. Das „früheste“ fiel nach 82 Minuten.
Foto: SC Freiburg.