Fußball

Ein Reservist von Roter Stern Belgrad aus Ghana als LASK-Überraschung

Einen Tag nach Ende der Transferzeit machte der LASK seine Überraschung offiziell: „Streng geheim“ wurde bis Montag, 17 Uhr, ein neuer Legionär angemeldet. Ob es sich bei Ibrahim Mustapha aus Ghana (Bild oben), der von Roter Stern Belgrad kam, um die letzte Anmeldung, 13 Minuten vor der Deadline, gehandelt hat? Mit dem 22 jährigen Offensiv-Allrounder glaubt Sportchef Radovan Vujanovic die Offensive breiter aufgestellt zu haben, insbesondere auf der Mittelstürmer-Position. Er beschreibt den zweiten Afrikaner, den die Linzer in der Wintertransferzeit verpflichteten, (zuvor den Nigerianer Moses Usor von Slavia Prag) als robusten und schnellen Pressingspieler mit viel Potenzial. Beobachteten konnten sowohl Vujanovic als auch Trainer Didi Kühbauer bei den Testspielen von Roter Stern im Trainingslager Belek, wo auch die Linzer waren.

Klar, dass Vujanovic Mustapha, dessen Marktwert 600.000 Euro beträgt, nur positiv beurteilt. Sonst hätte er ihn nicht engagiert. Aber es ist zugleich unbestritten, dass Mustapha bei den 19 Einsätzen im Herbst für den serbischen Doublegewinner, der mit acht Punkten Vorsprung auf den Erzrivalen Partizan die Tabelle anführt, nur einmal in der Startelf stand, ansonst von der Bank kam, meist nur für kurze Zeit. Die Effektivität der 19 Einsätze in serbischer Liga, Europa League und Qualfiikation für Champions League: Kein Tor, nur drei Assists. Zu denken gibt auch, dass weder Roter Sterns Sportchef Mitar Mrkela noch Geschäftsführer Zverdan Terzic etwas gegen den Wechsel von Mustapha zum LASK hatten. Bei Aleksandar Dragovic war das hingegen ganz anders. Der österreichische Abwehrchef durfte nicht in Italiens Serie A zu Sampdoria Genua wechseln. Jetzt muss sich zeigen, ob ein Stürmer, auf den Roter Stern offenbar keinen großen Wert mehr legte, einem österreichischen Spitzenklubs wirklich helfen, ihn stärker machen kann. Ist die serbische Liga so viel stärker als die österreichische?

In der offiziellen Transferbilanz ist von 44 Neuzugängen in der Bundesliga die Rede. Das wären fünf mehr als im Vorjahr. Aber da sind auch Wechsel von Spielern berücksichtigt, die verliehen waren, vorzeitig zurückgeholt wurden, aus der zweiten Mannschaft kamen, ihren ersten Profivertrag erhielten (wie bei Red Bull Salzburg Lukas Ibertsberger) oder vorerst für die U 18 vorgesehen sind. Wie beim Meister der 16 jährige Schweiz-Spanier Enrique Aguilar. Der Stürmer spielte zuletzt in der Schweizer U 16 und in der U 16 des FC Basel. Für die Ligabilanz ist Aguilar der jüngste Winterzugang, Ex-Rapid-Tormann Richard Strebinger der älteste. Der von Ried verpflichtete Strebinger wird in einer Woche 30 Jahre alt. Ein Winterzugang wird in dieser Saison wahrscheinlich nicht mehr aktiv werden: Salzburgs von St, Gallen zurückbeorderter Linksverteidiger Daouda Guindo musste sich einer Knieoperation unterziehen. Das Youth League-Team sorgte hingegen für Jubel: Beim Schweizer Tabellenführer Young Boys Bern nach 0:2-Rückstand in der Nachspielzeit das Tor zum 3:2 (0:1) erzielt, damit ins Achtelfinale aufgestiegen. Das schafften Salzburgs Talente zum fünften Mal hintereinander.

Positiv registrierte die Ligazentrale, dass in der Transferzeit sechs Spieler den Sprung aus der zweiten Liga in die Bundesliga schafften. Gemäß der Devise, wonach die zweithöchste Spielklasse das beste Sprungbrett nach oben ist.  Schlusslicht Hartberg verpflichtete aus der zweiten Liga den neuen Keeper Fabian Ehmann (Horn), Mittelfeldspieler Julian Halwachs (Liefering) sowie vom Nachbarn Lafnitz Verteidiger Manuel Pfeifer und Offensivspieler Jürgen Lemmerer, der von Hartberg an Lafnitz verliehen war.

 

Foto: LASK.

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