Erstmals seit den zwei Niederlagen gegen den FC Porto (0:3, 1:3) in der Gruppenphase des UEFA-Cups vor 14 Jahren trifft Rapid im Europacup mit Sporting Braga wieder auf eine portugiesische Mannschaft. Die Verbindung zwischen Braga und Porto? Porto ist der Flughafen, der Braga am nächsten liegt. Nach dreieinhalb Stunden Flug aus Wien in den Norden Portugals wartet nächsten Mittwoch auf Rapid noch eine einstündige Busfahrt an den Spielort. Aber zuvor kommt Sonntag in Hütteldorf das Duell der Salzburg-Verfolger gegen WSG Tirol. Derzeit sind Rapid und Tirol ex aequo Zweiter: jeweils vier Punkte, jeweils 2:1-Tore. Tirols neuer Trainer Philipp Semlic bewies vor sechs Monaten, dass er weiß, wie man Rapid ärgern kann:Im Viertelfinale des Uniqa-Cups führte er mit St.Pölten im Allianz-Stadion 1:0, bis zur 77. Minute stand es 1:1, ehe ein Eigentor St.Pöltens Rapid in Führung brachte. Das 3:1 durch Matthias Seidl fiel erst in der 94. Minute.
In Braga gastiert Rapid in einem Stadion, das zur Europameisterschaft 2004 erbaut wurde, nur zwei Längstribünen hat, in dem alle 30 286 Plätze überdacht sind. Hinter einem Tor ist es ein Felsmassiv mit einer digitalen Anzeigetafel (Bild). Im Felsenstadion spielte von 2007 bis 2009 auch ein Österreicher, der Ex-Austrianer Roland Linz, im Braga-Dress. In dieser Saison wurde bereits nach vier Spielen der Trainer getauscht: Nach zwei Heim-Unentschieden (0:0 gegen Servette Genf in der Qualifikation zur Europa League, 1:1 zum Ligastart gegen Estrela Amadora) war Daniel Sousa bereits nach vier Partien Geschichte. Der 58 jährige Nachfolger Carlos Carvahal war bereits Donnerstag beim 2:1 in Genf, dem Aufstieg in die Play-offs gegen Rapid, im Amt. Es ist seine dritte Ära bei Braga, die erste dauerte 2006 nur 13 Spiele, die zweite von 2020 bis 2022. Letzte Saison war er von Dezember bis Februar Kurzzeitrainer in Athen bei Olympiakos.
Auf Rapid warten kommenden Donnerstag sicher neun Legionäre. Vor dem brasilianischen Tormann Matheus Magalhaes zwei Außenverteidiger aus Spanien, je ein Innenverteidiger aus Mal und Deutschland, der auch englischer Staatsbürger ist. Mit dem 21 jährigen Bright Arrey-Mbi spielte Louis Schaub in den letzten zwei Jahren beim deutschen Zweitligisten Hannover 96 zusammen. Zuvor war Arrey-Mbi so wie Schaub beim 1. FC Köln und im Nachwuchs von Bayern München. In der Bundesliga bestritt er noch kein Spiel. Anders als Mittelfeldspieler Rodrigo Zalazar aus Uruguay, der bei Schalke und Eintracht Frankfurt war. Den in Guinea-Bissau geborenen 29 jährigen Flügelflitzer Jeffrey Bruma kennt Rapids Trainer Robert Klauß aus seiner Zeit bei RB Leipzig: Dort spielte Bruma 2017/17, ehe Wanderjahre durch Griechenland (Olympiakos), Holland (PSV Eindhoven) und die Türkei (Fenerbahce) nach Braga führten.
In Genf spielte zwei Braga 17 Minuten lang mit zwei Portugiesen: Dann schied der 37 jährige Mittelfeldstar Joao Moutinho (von 2013 bis 2018 bei AS Monaco, danach fünf Jahre in England bei Wolverhampton) verletzt aus. Für ihn kam der zehnte Legionär. Der andere Portugiese: Offensivspieler Ricardo Horta.
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