Fußball

Im Krankenstand bekam Wohlfahrt den Flyeralarm-Tritt

Der nächste Rauswurf bei Admira: Zwei Tage nach Trainer Klaus Schmidt bekam auch Sportchef Franz Wohlfahrt den Tritt von Sponsor Flyeralarm und dessen Boss Thorsten Fischer. Die Frage ist, ob dies zu diesem Zeitpunkt rechtlich überhaupt möglich ist:  Denn der an Corona erkrankte Wohlfahrt befindet sich derzeit in Krankenstand. Anständig ist die Aktion, von der Wohlfahrt via Telefon erfuhr, jedenfalls nicht. Aber das ist ja in der Südstadt nichts Neues mehr. Bemerkenswert, dass zu der Entscheidungen auch Beratungen mit einem gewissen Jochen Seuling führten. Wer das ist? Für seine Jobbeschreibung musste sogar ein Mischmasch aus Deutsch und Englisch herhalten. Der 57 jährige ist Head of Strategie und Entwicklung bei Flyeralarm. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Und seit Jänner auch provisorischer Leiter der Admira-Akademie, weil der „echte“ in Väterkarenz ging. In Deutschland trainierte Seuling immerhin so „renommierte“ Vereine wie Würzburg, Schweinfurt, Sulzfeld, Hardheim, Euerbach, Karlstadt, Leinach, Abtswind.

Wohlfahrt kam  letzten Sommer statt Ernst Baumeister zur Admira, als der wegen Kritik an den Entscheidungen von Flyeralarm-„Mastermind“ Felix Magath gehen musste.  Wohlfahrt musste sicher mit dem Problem wie seinen Vorgänger leben: Er musste manche Entscheidungen gegen seine Überzeugung mittragen, weil in Wahrheit nur der Sponsor bestimmt. Nachfolger Wohlfahrt ist der 43 jährige Deutsche Marcel Ketelaer, ehemals Spieler bei Mönchengladbach, dem Hamburger SV, 1. FC Nürnberg, Rapid und Pasching, danach Trainer  bei Blau Weiß Linz, Co-Trainer in St. Pölten von Oliver Lederer und Didi Kühbauer, danach Sportkoordinator, dessen Tätigkeit im August 2020 zu Ende ging. Nicht wegen zu großer Erfolge. Jetzt wird er tun müssen, was Flyeralarm befiehlt. Wenn´s ihm Spass macht, ist das seine Sache.

Die Wahrheit ist, dass es ohne Finanzspritzen von Flyeralarm Admira im Profifußball vermutlich nicht mehr geben würde. Rührend war wieder, wie Admiras Präsident Philipp Thonhauser Freitag bei „Sky“ den Endruck zu erwecken versuchte er sei in die Entscheidungen eingebunden. Die Devise, die Akademie mehr in den Mittelpunkt zu stellen, hört man nicht zum ersten Mal. Und wenn man von bessere Zusammenarbeit zwischen Kickers Würzburg und Admira  ankündigt, klingt das wie eine gefährliche Drohung. Ein bessere Zusammenarbeit zwischen einem Absteiger in die dritte deutsche Liga und dem Vorletzten in Österreich. Bei allem Respekt vor den Strategien des Herrn Seuling in Sachen Nachwuchs, aber was soll das schon bringen? Abgesehen davon sollen der Admira auch Probleme mit den Behörden bevorstehen. Man hört von einem laufenden Finanzstrafverfahren. Das wäre auch für Thonhauser unangenehm. Bei einem, der auch Präsident der Bundesliga ist, würde das kein gutes Bild machen,

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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