Fußball

In Budapest fällt auch eine Entscheidung für Rapid und Wolfsberg

Eigentlich passt es überhaupt nicht zu den Corona-Infektionszahlen im Risikogebiet Budapest, dass in der ungarischen Hauptstadt Donnerstag Abend Champions League-Sieger Bayer München und Europa League-Gewinner um den europäischen Supercup kämpfen. Noch dazu vor 20.000 Zuschauern in der Puskas-Arena. Davon dürften je 2000 Fans von Bayern und Sevilla kommen. Nur 350 des spanischen Klubs machen von der Möglichkeit Gebrauch. Bei Bayern hingegen 1000. Trotz des Eingreifens der Politik. Ministerpräsident Markus Söder setzte durch, dass alle Bayern-Fans, die aus Budapest zurückkehren,14 Tage in Quarantäne müssen. Nur wer nach der  Rückkehr einen Corona-Test macht und ein negatives Ergebnis hat, kann die Quarantäne beenden. Bayern zahlt den Fans den Test, nahm von den 850, die nach Söders Eingreifen auf den Budapest-Trip verzichteten, die bereits gelösten Karten wieder zurück.

Bisher galt in Bayern: Reisende, die nur für 48 Stunden im Ausland waren, müssen nicht in Quarantäne. Das hat seit Dienstag nur noch für Geschäftsreisende wie es die Bayern-Stars in Sachen Supercup sind, Gültigkeit. Die UEFA ließ sich nämlich nicht beirren, ihren rund um das Champions League-Finalturnier in Lissabon gefassten Plan, den Supercup als Pilotprojekt zu sehen, ob im Herbst wieder Zuschauer zu den Spielen im Europacup kommen dürfen, durchzuziehen. Dazu wurde  eine Security-Firma aus Berlin engagiert. Der Plan: Die Fanlager beider Mannschaften werden streng getrennt, sie werden mit dem ungarischen Zuschauen überhaupt nicht in Kontakt kommen. Rund um das Puskas-Stadion mag das gelingen. Aber zuvor in den Straßen der Hauptstadt?

Budapests Bürgermeister Gergely Karascony erklärte, ihm wäre das Supercupspiel ohne Fans lieber gewesen. Er habe aber nicht die rechtlichen Möglichkeiten um das durchzusetzen. An allen Eingängen in die Puskas-Arena, die eine Kapazität von 67.155 Plätzen hat, gibt es Schleussen mit „automatischen“ Fieberkontrollen, durch die alle Zuschauer müssen. In Budapest fällt somit auch eine Entscheidung für die österreichischen Europacup-Teilnehmer. Egal, ob Red Bull Salzburg, höchstwahrscheinlich in der Champions League, Rapid und Wolfsberg in der Gruppenphase der  Europa League und vielleicht auch der  LASK vor Zuschauern spielen dürfen. Vor maximal 3000. Egal ob in Salzburg, im Hütteldorfer Allianz-Stadion, der Klagenfurter Wörthersee-Arena im Falle von Wolfsberg oder im Linzer Stadion auf der Gugl. Auch die Nationalmannschafft wird davon betroffen sein. Die Heimspiele in der Nations League gegen Nordirland und Norwegen im November in einem leeren Happel-Stadion oder vor 3000 Fans? Die Entscheidung der UEFA hängt von den Ergebnissen gab, die der Budapester Test vor 20.000 Zuschauern bringen wird.

Der sportliche Wert des Supercups hält sich nicht erst seit Corona in Grenzen. Bei Bayern kann David Alaba, der  Freitag beim 8:0 gegen Schalke wegen muskulärer Probleme fehlte, spielen. In Sachen Vertragspoker gibt es nichts wirklich Neues. Bayerns Aufsichtsrat beschloss, das Angebot nicht nachzubessern. Das heißt ein Fünfjahresvertrag, bei dem Alaba bis 2025 85 Millionen Euro verdienen könnte. Das lehnten Alabas Vater Gorge und der engagierte israelische Berater Pini Zahavi bisher ab. Bayerns Präsident Herbert Hainer erwartet eine Entscheidung bis 5. Oktober. An diesem Tag endet die Transferzeit in Europa. Alaba steht auf der Kandidatenlste der UEFA zur Wahl des besten europäischen Verteidigers des Jahres. Seine zwei Konkurrenten sind Mitspieler, nämlich Joshua Kimmich und Alphonso Davies. Ob Alaba gewonnen hat, wird am 1. Oktober, dem Tag der Gruppenauslosug in der Champions League, bekannt gegeben.

Foto: UEFA.

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